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Die deutschen Hadader Familiennamen und ihre Herkünfte

Ein Bericht (in mehreren Teilen), verfasst von Erich Hotz

Hadad / Hodod / Kriegsdorf

Ein Dorf im Nordwesten Siebenbürgens

2. Kapitel: Namen der Hadader Familien, wie sie in den ersten Aufzeichnungen angeführt waren und ihre Herkünfte:

Vorbemerkung:

Erstens:

Die Familienbücher der evangelischen Kirchengemeinde A.B. Hadad wurden erst ab 1780 geführt, vorher waren die Personenstandsfälle in die Bücher der reformierten Kirchengemeinde H.B. Hadad eingetragen worden.

 

Diese Bücher der reformierten Kirchengemeinde Hadad vor 1780 wurden aber etwa 1962 von der rumänischen „Securitate“ (berüchtigte Geheimpolizei des rumänisch/kommunistischen Staates) in Hadad (reformiertes Pfarramt) beschlagnahmt und ich konnte diese, trotz Bemühens, bislang nicht finden. Daher kann in vielen Fällen ein konkreter Bezug auf Hinweise über eventuelle Herkunftsorte im Markgräflerland nicht definitiv hergestellt werden, siehe z. B. bei Krumbacher und Reinbold und Andere. Diese (einige) Hinweise auf die Herkünfte könnten aber sehr wohl dort zu finden sein. So muss ich mich doch oft auf Vermutungen stützen.

 

Zweitens:

Die Eintragungen in den Büchern ab 1780 sind aber auch oft mangel- und fehlerhaft vorgenommen worden und es fehlen, insbesondere, aber nicht nur, für jene Zeiten, da die Pfarre keinen Pfarrer hatte, viele Eintragungen, vor allem der Sterbefälle. Und – es wurden oft nur die Väter angeführt, und wenn auch die Mütter, dann nur die Vornamen, selten deren Geburtsnamen.

 

Drittens:

Insbesondere in den ersten Jahrzehnten nach der Besiedlung in Kriegsdorfs durch die Deutschen wurden die Schreibweise vieler Familiennamen in den Kirchenbüchern oft sehr verändert (siehe am Beispiel Brödlin > Brödler > Bredel > Bredli und zuletzt Pretli), die sich also von der ursprünglichen Schreibweise in den Auszugsgebieten unterschied. Dies mag mit dem Ausbildungsstand der Pfarrer des 18. und 19. Jahrhunderts zu erklären sein, ist aber weitaus keine Hadader Eigenheit und hat es im gesamten Südosten Europas, wenn nicht in ganz Europa, gegeben.

 

BILTZ / PILZ

(Basierend auf Forschungen des (leider schon verstorbenen) Herrn Dr. Paul Brandtner, geboren in Iklad und zuletzt Uhlandweg 20, D 71686 Remseck / Hochdorf gewohnt)

Ein Stefan Biltz kam 1754 über Ortenburg, Bayern (die Familie stammt aber aus Untertal bei Schladming im Ennstal, Obersteiermark - Ortenburg war nur eine „Zwischenstation“, ein Lager für „Zwangsaussiedler“) nach Iklad und sein Sohn Jacob Biltz, verheiratet mit einer Margareta Mayer/Majer, ist dann, wahrscheinlich zeitgleich mit den übrigen Iklader Familien, wie Branner, Löscher und Majer, nach Hadad weitergewandert. In Iklad wurde der Familienname aber sehr bald auf Pilz geändert, nicht jedoch in Hadad (oder war Pilz ursprünglich richtig und wurde in Hadad verändert?).

 

Die Familie des Jacob hatte insgesamt 11 Kinder, sein Sohn Jakob (1760 bis 1828), verheiratet mit einer Salome Hochwieler, hatte neun Kinder. Damit hörte aber die Fruchtbarkeit der Familie auf, einzelne Kinder dürften aber auch wieder nach Iklad zurückgewandert sein.

 

Ab 1834 scheint der Name Biltz/Pilz in Hadad nicht mehr auf.

 

BRANNER / BRANDTNER

(Basierend auf Forschungen des (leider schon verstorbenen) Herrn Dr. Paul Brandtner, geboren in Iklad und zuletzt Uhlandweg 20, D 71686 Remseck / Hochdorf gewohnt)

Der Stammort der Brandtner ist das bäuerliche Brandtner-Gut in Hohensaß bei Radenthein, östlich des Millstätter Sees, Kärnten. Der Name „Prantner“ wird hier, in verschiedener Form, seit 1520 genannt und die erste verlässliche Spur der Familie Brandtner in Hohensaß beginnt mit 1647.

 

Von hier wurde am 25. Jänner 1758 wegen seines evangelischen Glaubens Josef Brandtner nach Ungarn (zwangs)ausgewiesen. Er kam nach Rakoskersztur und später, 1760, nach dem nahe gelegenen Iklad. Er heiratete dort 1760 die Monika Löscher, die 1751 aus Hausberg bei Straßburg, Kärnten, mit ihrer Familie nach Iklad emigriert ist.

 

Deren Sohn Jakob wanderte dann 1780 nach Hadad und war dort auch Bauernlehrer. Der Name Brandtner wurde in Hadad, wie mehrere andere Namen auch, sehr bald verfälscht geschrieben und lautete dann Branner. Übrigens heiratete Jakob dreimal (Branner Anna, geb. am 21.09.1769, verehelicht in Iklad (wann?) und verstorben am 12.05.1802 in Hadad; Hotz Elisabeth, verehelicht in Hadad am 29.06.1802 und verstorben am 21.08.1808 und Herold Maria, verehelicht am 13.11.1808 und verstorben, wann?) und begründete damit die Branner-Familie in Hadad. Einen weitgehend stimmigen Stammbaum der Familie Branner (wie auch aller anderen Hadader Familien) bis in die Neuzeit konnte ich u.A. auch anhand der evangelischen Kirchenbücher in Hadad erarbeiten und ist in meinem Stammbaumprogramm vorhanden.

 

Heute leben die vielen ungarisch/rumänischen Brandtner/Branner - Familien zerstreut in Iklad, Hadad, Föt, Kispest, Czucsa, Kasda, Hadadnadasd. Sie sind Bauern, Handwerker und Gelehrte. Zum Teil sind sie aber auch geflüchtet und leben in Österreich, Deutschland und auch Canada.

 

Herr Dr. Paul Brandtner war in seinem ganzen Leben in großer Zuneigung seiner ungarische Geburtsstadt Iklad und seiner Bewohner verbunden und hat, auch aus seiner späteren Heimat Württemberg, intensiv Familienforschung aller Iklader Familien betrieben. Zu seinen Ehren wurde im Museum in Iklad ein eigener „Brandtner-Raum“ eingerichtet und seine umfangreichen Forschungen flossen in das Buch des Istvan Asztalos „Ikladi Csalnadok“, das ich besitze, ein.

 

Er war aber auch an Hadad und seiner aus Iklad stammenden Familien sehr interessiert und hatte engen und freundschaftlichen Kontakt, natürlich vor allem mit den „Branner’s“.

 

EDLER

Sowohl bei Hacker als auch bei Seith/Künzig als auch bei den mir bekannten übrigen Quellen konnte bislang eine definitive Herkunft des Familiennamens Edler aus dem Markgräflerland nicht bestätigt werden.

 

Es erscheint jedoch sehr wahrscheinlich, dass diese Familie, noch als Erler (oder Ehrler) geschrieben, aus D-79331 Teningen stammt. Hier ist 1750 ein Emanuel Erler mit seiner Familie nach Siebenbürgen ausgewandert. Insbesondere habe ich deshalb mehr als nur die Vermutung mit Teningen, da dort auch vor 1750 die Namen Schwartz und Reinbold, siehe die Hadader Namen, vorhanden sind.

 

Die erste, derzeit vorhandene, Eintragung in den Hadader Kirchenbücher aus 1784 bezieht sich auf einen Michaelis Erler mit seiner Frau Catharina, im Jahre 1791 scheint dann erstmals ein Georgus auf.. Es ist also wahrscheinlich, dass dies bereits Söhne des obgenannten Emanuel E. waren, eine Klärung wird erst zu finden sein.

 

Die Namensschreibung Erler hat sich übrigens erst ab 1832 in Hadad auf Edler gewandelt und mag so erklärt werden, dass das „r“ und das „d“ in der alten Schrift sehr ähnlich waren.

 

EIBEN

Ich habe lange Zeit gerätselt, wie ich bei dieser Familie eine Verbindung in das Markgräflerland oder auch in die österreichischen Stammländer, somit über Iklad, finden kann, bis mir ein Familienforscher die Richtung nach Metzenseifen, Zipserland in der oberen Slowakei, wies. Und da habe ich dann die Verbindung zu Hadad gefunden.

 

Es war ein Philippus Eiben, 1816 in Metzenseifen geboren, der 1840 in Hadad eine Veronika Weniger geheiratet hat und dessen Sohn Ludovicus dann (wann?) Katharina Hotz geehelicht hat. Der Name hat sich bis in die Neuzeit erhalten, wenn es auch immer eine zahlenmäßig kleine Familie blieb.

 

Interessant ist aber, dass es dennoch, laut dem Buch von Roemer/Ruland über Hadad aus 1937, in Kriegsdorf eine „Eibengasse“ gegeben hat. Eine plausible Erklärung darüber habe ich bis dato nicht gefunden.

 

Zu Metzenseifen noch eine Bemerkung: Einerseits habe ich dort auch die Familiennamen Stark und Schwartz (es gab beide in Hadad nur bis etwa 1798) gefunden und es könnte sein, dass diese beiden Familien nach Metzenseifen weitergewandert sind. Andererseits habe ich aber in Metzenseifen keine weiteren in Hadad gebräuchlichen Familiennamen gefunden, daher dürfte es auch keine weitere Wanderbewegung ab dem 19. Jahrhundert von Hadad nach Metzenseifen gegeben haben.

 

FRAUENBERGER

Der Name wird in verschiedenen Werken und Auflistungen als Hadad-Erstansiedler genannt. Ich konnte aber keine weitere Spur auf Vorname oder Herkunft finden und kann daher derzeit auch nichts wirklich bestätigen.

 

In den Kirchenbüchern fand ich nur zwei Spuren: 1783 wird eine Salome Frauenbergerin (bei einer Löscher-Geburt) als Taufpatin genannt und 1794 verstirbt eine Barbara Frauenbergerin, jedoch ohne weiteren Hinweis.

 

GEROLD

(Basierend auf Forschungen des (leider schon verstorbenen) Herrn Dr. Paul Brandtner, geboren in Iklad und zuletzt Uhlandweg 20, D 71686 Remseck / Hochdorf)

Herr Dr. Brandtner hat erforscht, dass u.A. ein Georg Gerold aus Mautern aus Liesingtal, Steiermark (zwangs)ausgewandert und nach Iklad (Rakoskeresztur) gekommen ist. Dessen Sohn Georg Gerold, geboren 1733 in Mautern, ließ sich in Iklad nieder und dessen Sohn Matthias, verheiratet mit einer Magdalena Mayer, wanderte dann nach Hadad weiter (es gab also eine Verwandtschaft zu der späteren Majer-Familie in Hadad). Jedoch ist Magdalena Gerold/Mayer, nach dem Ableben des Gatten (07.11.1785) und deren Sohn Mathias (muss kurz nach der Geburt verstorben sein) mit der Tochter, Chatarina (*1776 in Hadad bis + 1831 in Iklad), dann wieder nach Iklad gezogen und damit endet auch der Name Gerold in Hadad.

 

Mit der zahlenmäßig etwas größeren Hadader Familie Herold besteht kein Zusammenhang!

 

HENKEL

Auch hier habe ich in keiner mir bekannten Forschungsquelle einen Hinweis auf die Herkunft gefunden. Dies verwundert insbesondere, weil der Name „Henkel“ in Südwestdeutschland sehr gebräuchlich ist. Es gilt auch hier, genau und intensiv weiter zu forschen, aber insbesondere auch die Suche auf die nordwestliche Schweiz auszudehnen.

 

Die ersten Eintragungen in den Kirchenbüchern von Hadad finde ich aus dem Jahre 1785, als ein Johann Georg und dessen Frau Magdalena Heinkel als Taufpaten (bei Erler/Edler und Bredel/Pretli) aufscheinen. Die erste verzeichnete Geburt dieses Paares war dann am 06.02.1786, eine Anna Maria.

 

Bereits 1788 wurde dann die Schreibweise des Namens Henkel, wurde dann, in den 1790-er Jahren, dann zwar kurz auch mit Henckel (und einmal sogar mit Henklerin) geschrieben, ab 1797 gab es aber dann keine Veränderung mehr.

 

HEROLD

Eine interessante Information besagt, dass die Erstfamilien Herold, Krumbacher, Polschwiller, Siegel und Weniger bereits vor der Auswanderung nach Hadad untereinander (in welcher Art?) verwandt / versippt gewesen sein sollen.

 

Nach meinen eigenen Forschungen kann ich dies jedenfalls bei Polschwiller und Weniger bestätigen, bei Herold, Krumbacher und Siegel derzeit noch nicht definitiv. Andererseits habe ich aber bei Erler/Edler, Krumbacher und Reinbold eine räumliche Nähe der Herkunft aus dem Markgräflerland gefunden, was vermuten lässt, dass es hier Beziehungen untereinander gegeben haben könnte. Ob hier Endgültiges jemals gefunden werden kann?

 

Die Herkunft der Familie Herold ist eindeutig nachgewiesen und stammen diese aus Grenzach. Es existierte auch der Schlosser - Zunftbrief (daher der Sippenname Lakatos) der beiden Herold in Hadad.

Die Ahnen der Familie dürfte schon längere Zeit in Grenzach beheimat gewesen sein, ich habe aber noch keine gesicherten Vorfahren gefunden. Wie übrigens auch die Familie Brödlin/Pretli aus Grenzach kommt.

 

Überhaupt die erste Eintragung im evangelischen Kirchenbuch Hadads betrifft die Geburt einer Anna Maria Herold am 02.03.1776, als Vater ist ein Johannes Jacobi angegeben. In Folge entwickelte sich die Familie in Hadad zu einer der zahlenmäßig mittleren.

 

Es war sicherlich eine Hadader Eigentümlichkeit, dass die angesiedelten Handwerker, wie die Schlosserfamilie Herold, aber auch die Weberfamilie Hotz als anderes Beispiel, anders als es Wesselenyi wollte, sehr bald die Gewerke nicht mehr im Haupterwerb ausüben konnten und auch hauptberuflich Landwirte wurden. Offensichtlich war das „Hinterland“ von Hadad nicht potent genug.

 

Übrigens habe ich (durch Zufall) den „Fluchtbericht“ aus 1944 des Michael Herold bekommen, diesen Bericht habe ich in einem folgenden Kapitel in diese Chronik eingebaut.

 

HOTZ

Der Name dürfte aus dem Althochdeutschen kommen, es könnte aus „hetzen“ (sich rasch bewegen, hüpfen, schnell laufen), aber auch aus „hotzen“ (schwer tragen) entstanden sein. Dies sind aber alles nur Spekulationen.

 

Der Name Hotz scheint, soweit mir bekannt ist, erstmals etwa 1221 mit „Conrad Hozzo“ in Würzburg, Bayern auf. 1284 scheint dann ein Berchtold Hozzo in St. Gallen auf, 1320 ein N. Hotze in Tauber und 1414 ein Peter Hoccz in Mähren.

 

Nachdem der Name Hotz nicht nur im süddeutschen Raum, sondern insbesondere auch im gesamten Deutschschweizerischen Raum häufig vorkommt, im Kanton Zürich sogar sehr häufig, hatte ich lange die Vermutung, dass meine Vorfahren eine der oft zitierten Schweizer Familien in Hadad sei.

 

Dies ist durch meine Forscherkollegen Karl Heinz Hahn, Grenzach und Hanno Trurnit, München sehr eindeutig widerlegt worden. Mehr noch, K. H. Hahn hat mir die lückenlose Hotz-Ahnenreihe im oberen Bereich des „Kleinen Wiesental“ im südlichen Schwarzwald, Orte Bürchau, Neuenweg und Wieslet, definitiv bis 1585/90 nachgewiesen. Übrigens gibt es heute noch im gesamten Kleinen und Großen Wiesental viele mit dem Namen Hotz, wie ich mich 1991 in Langenau und Wieslet (hier gibt es sogar einen Hotzenbrunnen) selbst überzeugen konnte. Damit ist geklärt, dass die Hadader Hotzen seit dem Mittelalter im „Markgräflerland“ beheimatet waren.

 

Mit dem „Hotzenwald“, östlich dem Markgräflerland, haben meine Vorfahren aber nichts zu tun, diese Gegend war sehr katholisch, während meine Hotz-Vorfahren seit der Reformation evangelisch waren.

 

Die Herkunft der Auswanderer-Familie Hotz ist eindeutig nachgewiesen und stammen diese aus Langenau bei Schopfheim. Die mehrfach gefundene Eintragung lautet:

Da dieser Hanns Hotz bereits vier Söhne nach Hadad mitbrachte und diese vier (Johann, daher „Honsi“, Michael, Jacob, dies sind die „Takacs“ (Weber) und Fritz, diese sind die „Fritzi“) alle Familien gegründet hatten, war diese Familie, nicht nur in der ersten Zeit, eine der zahlenmäßig größten Familien in Hadad.

 

HOLD / HULD

Der Name scheint erstmals 1781 mit Laurenzius und Theresia Huld als Taufpaten vorwiegend der Iklader Familien (Gerold, Löscher, König und Frauenberger) auf, mit der letzten Eintragung, 1788, verschwindet dann der Name in den Hadader Kirchenbüchern.

 

Es ist sowohl die Herkunft, als auch das weitere Verbleiben der Familie völlig im Dunkeln.

 

KÖNIG

Ähnlich verhält es sich mit dieser Familie. In allen „Einwandererlisten“ mit genannt, konnte bislang die Herkunft nicht geklärt werden.

 

In den Jahren 1783 bis 1786 scheint ein Jakob und eine Maria Catharina König in den evangelischen Kirchenbüchern erstmals als Taufpaten auf. Die nächsten Eintragungen betreffen dann aber schon das Ableben der beiden, sie 1801 und er 1809, ab dann gibt es in Hadad keine König-Eintragungen mehr.

 

KRUMBACHER

Trotz des Hinweises, die Familien Herold, Krumbacher, Polschwiller, Siegel und Weniger seien schon vor 1750 untereinander verwandt / versippt gewesen, habe ich nur dürftige Hinweise auf die Herkunft der Familie Krumbacher:

Interessant dabei ist, dass ebenfalls aus Ihringen eine Familie Michael Reinbold (siehe Vermerk dort) 1749 nach Siebenbürgen ausgewandert ist.

 

Susanne Rether, geborene Krumbacher, hat mir einmal mitgeteilt, dass, nach ihrem Wissensstand, die Hadad-Einwandererfamilie Krumbacher aus Biberach gekommen sein soll. Ich habe daraufhin sowohl mit dem badischen Ort Biberach, als auch mit der schwäbischen Stadt gleichen Namens Kontakt aufgenommen. Beide mussten mir aber mitteilen, dass dort niemals der Name Krumbacher vorgekommen ist. Gibt es möglicherweise ein weiteres Biberach, eventuell nur ein lokaler Ortsteil?

 

Solange ich aber die Kirchenbücher der reformierten Kirche in Hadad von 1750 bis 1780 nicht finden und dort nicht Einsicht nehmen kann, die mir verbindliche Hinweise auf die „Einwandererfamilien“ geben könnten, kann ich wie in vielen Fällen Zusammenhänge nur vermuten.

 

Die erste Eintragung fand ich 1776, als eine Anna Maria Krumbacher bei der schon erwähnten Herold-Geburt aufscheint. Im Jahre 1781 findet sich dann die Geburt des Johannes Krumbacher, Sohn des Johann Georg.

 

In den nächsten Jahrzehnten entwickelt sich die Familie zahlenmäßig gut, ein Abflauen ist zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu bemerken, sodass die Familie in Hadad letztlich eine zahlenmäßig eher kleine wird.

 

Erwähnenswert ist, dass ein Krumbacher-Zweig sich offenbar zum Soldatentum berufen fühlte und sich im 19. Jahrhundert im österreichisch-ungarischen Militär manifestiert hat.

 

LÖSCHER

(Basierend auf Forschungen des (leider schon verstorbenen) Herrn Dr. Paul Brandtner, geboren in Iklad und zuletzt Uhlandweg 20, D 71686 Remseck / Hochdorf)

Der ursprüngliche Heimatsitz der Löscher heißt: St. Margarethen in der Reichenau, Kärnten.

 

Hier saßen die Löschers, die ursprünglich Löschendurst geheißen haben (sollen), schon weit vor dem Jahr 1500. Sie waren Untertanen (Leibeigene)der Herrschaft des St.Georgs-Ritterordens, Millstatt, Kärnten.

 

Der älteste und als sehr tüchtig bekannte Löscher war Urban, geboren 1678, der schon anfangs des 18. Jahrhunderts ein Vorkämpfer des evangelischen Glaubens war, weshalb er 1710 zur katholischen Religionskommission nach Graz zitiert wurde. Doch haben ihn gute Zeugen, darunter auch der Gnesauer katholische Pfarrer; vor einer Einkerkerung gerettet.

 

Er blieb aber im Geheimen auch weiterhin evangelisch.

 

Mit Hilfe des Gnesauer kath. Pfarrers kaufte er 1738 die Stiegl-Hube in Zedlitzdorf, hinterließ sein Haus in St. Margarethen seinem Sohn Georg und übersiedelte nach Zedlitzdorf. Im Stieglhaus, das gleichzeitig eine Gastwirtschaft (Taverne) war, war unter dem Haus schon ab 1556 ein kleines Bethaus mit der Inschrift „Got sey uns Sünder gnädig“ geheim ausgebaut, wo die Geheimprotestanten nächtlicherweise zusammenkamen und Urban Löscher war ihr Anführer.

 

Er hatte in seinen zwei Ehen 17 Kinder, die er evangelisch erzogen hatte und er war in der Gegend weit versippt.

 

Sohn Thomas, auch Anhänger des evangelischen Glaubens, heiratete 1733 in Gnesau die Johann Kalchgruber. Als ihm der Boden zu heiß wurde, zog er aus der Heimat aus und nahm 1738 die Stelle eines Zechners (der den herrschaftlichen Zehenten (der zehnte Teil der Erträge gehörte der Herrschaft) einnahm) beim Bischof in Straßburg, Kärnten, an.

 

Er fand aber auch hier keine Sicherheit und wanderte 1754 mit seiner 7-köpfigen Familie nach Iklad aus, wo damals an die 250 Flüchtlinge zusammenkamen und diese gründeten das (damals) deutsche Dorf Iklad.

 

Sein Sohn Georg wanderte 1775 (?) weiter nach Hadad und ebnete dort die Bahn der später dort beheimateten Löscher. In Iklad sind die Löscher 1843 ausgestorben. Die Ehefrau des ersten Brandtner in Iklad war die Tochter des Thomas Löscher, Monika, die als Witwe zu ihrem Sohn Georg nach Hadad ging und dort auch 1806 starb.

 

Die Hadader Familie Löscher wurde, insbesondere im Laufe des 19. Jahrhunderts, eine zahlenmäßig sehr starke und im Gemeindeleben sehr aktive. Das Stammhaus in der Löschergasse war eines der schönsten und größten Häuser des Ortes. Leider kann es nicht mehr bewohnt werden, verfällt zusehend, hat schon bedenklich große Mauerrisse und wird nicht mehr lange seine ehemalige Schönheit zeigen können.

 

Kurz war der Name im 18. Jahrhundert in Gefahr, auf Lescher verändert zu werden, weil das „ö“ offensichtlich im Hadader Sprachgebrauch Schwierigkeiten gemacht hat, es blieb aber dann bei der ursprünglichen Schreibweise.

 

MAYER / MAJER

(Basierend auf Forschungen des (leider schon verstorbenen) Herrn Dr. Paul Brandtner, geboren in Iklad und zuletzt Uhlandweg 20, D 71686 Remseck / Hochdorf)

(Wörtlich aus den Iklad-Buch von Asztalos/Brandtner):

„Die in Iklad früher und noch heute lebenden Mayers stammen aus verschiedenen Gegenden. Einige Familien zogen auch weg und siedelten sich in anderen Gegenden des Landes an.

Urheimat der größten Mayer-Sippe ist die Steiermark, das Ennstal, die Umgebung von Tauplitz. Die ältesten Angaben stammen aus dem 14. Jahrhundert. In Furt lebte Adam Mayr (*1580, + 1650) mit seiner Frau Susanna (*1590, +1669). Ihr Sohn Adam (*1623, + 1668) heiratete zweimal (1. Barbara Sölkner, 1649 in Pürgg/Ennstal und 2. Elisabeth Hirn, 1657 auch in Pürgg). Von ihren acht bekannten Kindern führte Peter (*1662, +1734) die Familienlinie fort. Er heiratete am 25.05.1687 Helene Schwaiger (+17.04.1695) aus Lampolden.

 

Verwandt mit dieser Familie Mayer (in welcher Form ist nicht geklärt) war Paul Mayer. Seine Frau Eva schenkte ihm den Sohn Andreas, der in Irdning geboren wurde. Andreas war dreimal verheiratet: 1. mit einer Frau unbekannten Namens; 2. mit Rosina Magdalena Schnabl am 05.03.1669 in Irdning; 3. mit Katharina Huber, eine Witwe, am 28.10.1670. Seine beiden Söhne setzten die Stammlinie fort. Die Nachkommen dieser beiden (Michael und Johann) begründeten die beiden Hauptzweige der Iklader Mayer: die Sippen Mechl Mayer und Zelzer Mayer.

 

Michael (Mechl), geboren 1650 in Irdning, heiratete hier am 21.09.1677 Katharina Limbacher. Ihr 1680 geborener Sohn Jakob (Ehe mit Susanne Pörreiter, geboren 1684) traf mit dem Transport am 01.08.1752 in Harta ein, wo er am 24.09.1752 verstarb. Seine Kinder, insbesondere sein jüngster Sohn Peter (vulgo Sauschneider), gelangte nach Iklad, und wurde Stammvater der „Mechl Mayer“.

 

Andreas Mayers jüngster Sohn Johann kam in Espang auf dem Zelzergut zur Welt. Er heiratete am 15.01.1669 in Irdning Susanne Kranzler (+1721) und starb am 25.04.1716. Von seinen zahlreichen Kindern war Johann (vulgo Zelzer) einer der Wortführer des Protestantismus im Ennstal, weshalb man ihn nach Siebenbürgen deportierte (deportieren wollte). Er kam statt dessen über Harta nach Iklad. Seine Nachkommen sind die „Zelzer Mayer“.

 

Beide Zweige der Familien wurden in Iklad zu einer zahlenmäßig großen Familie.“

 

In den Hadader Kirchenbüchern scheint die Mayer ab 1784 auf und zwar mit Mathias und Magdalena (auch Anna Maria), die häufig als Taufpaten genannt werden. Ihre erste Geburt, ein Sohn namens Johann Jacob, wurde am 15.11.1786 eingetragen. Dieser Mathias, Sohn des „Zelzer Mayer“ Johann und geboren 1761, war jener Mayer, der nach Hadad weiterwanderte und somit den Namen nach Hadad brachte. Übrigens war seine Schwester Magdalena, *1759, mit Mathias Gerold verheiratet, siehe dortiger Eintrag.

 

Der Name wurde in Hadad, insbesondere in den ersten Jahrzehnten, oft und stark verändert (Meier > Mejer > Maier > Meijer > Maeijer > Mayer > Major), bis er, 1813, letztlich mit Majer endgültig und bleibend gültig wurde. Dies änderte sich dann auch nicht, als Johann Dobrowodsky im Jahr 1819 Pfarrer in der Gemeinde wurde und seine Frau Sara mit ihrem Geburtsnamen Mayer oft in den Kirchenbüchern genannt wurde. Sara Mayer dürfte aber auch nicht mit den Hadader Majer verwandt gewesen sein, es ist im Geburtenbuch keine Sara vermerkt.

 

Ob es, wie Dr. Brandtner einmal vermutete, bei den Mayer/Majer zwischen Iklad und Hadad eine Pendelwanderung gegeben hat, kann nicht mehr endgültig geklärt werden.

 

Die Familie, deren Stammhaus in Hadad nur mehr ein Schutthaufen ist, wurde in Hadad nie eine zahlenmäßig umfangreiche.

 

POLSCHWILLER / eigentlich BOLLSCHWEILER

Eine sehr lange Zeit war mir diese Hadader Familie, deren Herkunft und auch dessen Verweildauer in Hadad ein großes Rätsel, bis ich mit Hanno Trurnit, München/Grünwald einen guten Kontakt bekam. Dessen Gattin ist eine geborene Bollschweiler und Hanno hat die Bollschweiler-Ahnen intensiv bis (fast) ins Mittelalter erforscht, hat darüber sogar darüber ein Buch geschrieben (no na, er besitzt einen Verlag in München und sitzt somit „an der Quelle“) und er konnte mir, als sehr hilfsbereiter und kollegialer Mensch, als der er sich erwiesen hat, mit vielen Details helfen.

 

Christian Bollschweiler, ein Verwandter der Auswandererfamilie Weniger, wurde 1748 in Gersbach, Markgräflerland als Sohn des Hans Jerg (Johann Georg) und der Maria Magdalena Frönder geboren. Sein Großvater hieß Hans Bernhard und seine Großmutter Anna Magdalena, geborene Greiner.

 

Zusammen mit anderen Gersbacher Familien, wie Greiner, Frönder, Haßler, Renkh und anderen, insgesamt über 30 Personen, beschlossen sie im Jahre 1750, ihr Glück in Mühlbach, Südsiebenbürgen (damals noch, durch die Türkenkriege, sehr entvölkert) zu versuchen. Möglicherweise ist die Familie Weniger ebenfalls bereits darunter gewesen.

 

Ob auf diesem Treck, wahrscheinlich 1751, dann auch weitere Hadader Familien dabei waren, ist möglich, aber noch zu klären. Hier verweise ich auf eine immer wieder erwähnte Hadader Sage, dass der Bestimmungsort der Erstansiedler in Hadad ja Mühlbach gewesen sei. Sie wären aber dann unterwegs den Versprechungen der Werber der Wesselenyi-Familie gefolgt und nach Hadad „abgezweigt“.

 

Jedenfalls kamen die Bollschweiler-Familien (Jacob, Christian und Bernhard) in Mühlbach an, mussten aber erkennen, dass die besten Hofplätze in Mühlbach bereits durch die Einwanderer der Jahren bis 1749 vergeben waren und zogen weiter. Bernhard ging nach Hunyad, Jacob und Christian nach Szavaros. Andere Familien, z.B. Haßler, gingen wieder nach Gersbach zurück.

 

Christian Bollschweiler wurde in Szavaros nicht heimisch, er erinnerte sich dann offensichtlich an die Weniger-Familie (auch an die Herold-, Siegel- und Krumbacherfamilien, die doch miteinander versippt gewesen sein sollen?) und kam, etwa 1780 (?), nach Hadad nach und heiratete eine Elisabeth Hotz (keine weiteren Daten bekannt). Das Paar hatte zwölf Kinder, wobei aber nur Christian, geboren 1789 und Johannes Bollschweiler, geboren 1790, den Namen in Hadad weiter erhalten konnten. Christian jun. heiratete Elisabeth Pretli, geboren 1792, und Johannes etwa 1820 Veronika Schartner, weitere Daten der Ehefrauen sind derzeit nicht bekannt.

 

Johannes zeugte zwar acht Kinder und Christian drei, die männliche Linie starb aber aus und somit auch der Name in Hadad.

 

Die letzte geborene Bollschweiler war Maria, geboren 1831, sie hatte Johannes Pretli, geb. 1832, geheiratet und sie ist im Jahre 1906 verstorben.

 

Auch dieser Name wurde in Hadad von Anfang an mit Poltsviller und Boltswiller u.a.m. sehr verändert.

 

PRETLI

Ich konnte insbesondere den Namen Brödlin, wie er ursprünglich im Markgräflerland geschrieben wurde, in den Forschungsarbeiten von Werner Hacker, in den Mormonenlisten und anderen Forschungsergebnissen verhältnismäßig oft finden. Eine Gegeneintragung im Sterbebuch (bei Dorothea Alt, der Gattin des Auswanderers, sie ist am 08.01.1803 in Hadad verstorben und im Sterbebuch mit dem Geburts- und Herkunftsort Tannenkirch vermerkt) hat mir jedoch die Gewissheit gebracht, die richtige Familie gefunden zu haben:

Übrigens ist Grenzach, am Rhein gelegen und ziemlich direkt Basel, Schweiz gegenüber, zur Mitte des 18. Jahrhunderts zweigeteilt gewesen, ein (nördlicher) Teil gehörte zum evangelischen Markgräflerland und der andere (südliche) Teil zum vorderösterreichischen und damit katholischen Breisgau. Hier könnte es zutreffen, dass auch Glaubensgründe für eine Auswanderung nach Siebenbürgen maßgeblich waren. Heute heißt die Großgemeinde Grenzach-Wyhlen.

 

Aus Grenzach kommen auch die Familien Herold (gesichert) und Wetzel (eventuell die Wentz in Hadad?). In Grenzach gab es aber auch Familien mit ähnlichem Namen, wie z.B. Broetle, Broetlin, Broetli, Brödli oder ähnlich. Man sieht daraus, dass auch die Namensschreibung im Markgräflerland oft problematisch war.

 

Die Familie Brödlin war eine ältere Grenzacher Familie, wenn ich auch bislang noch keine sichere Verbindung mit den Daten der Vorfahren herstellen konnte. Auch hier fehlen mir zu meinem großen Bedauern die Eintragungen in den Hadader Büchern der Jahre 1750 bis 1780, wobei ich möglicherweise mit dem Namen der oben angeführten „alten Mutter“ Verbindungen herstellen könnte.

 

Die erste, bisher bekannte, Nennung des Namens in Hadad betraf Anna Magdalena Bredlin als Tauzeugin, dann wurde ein Johannes Predli am 10.01.1781 geboren, wobei die Eltern nicht angeführt wurden. Am 02. Mai 1784 wurden dann dem Caspari und seiner Frau Catharina Bredel Zwillinge geboren und am 05.12.1785 dem Stephanus und der Elisabetha Bredel eine Tochter.

 

Am 20.09.1787 verstarb schließlich Stephan Bredel, als „Senior“ bezeichnet, dies dürfte somit der „Einwanderer“ gewesen sein.

 

Der Name blieb dann in Hadad mit Bredel bis 1813 unverändert, ehe er sich sukzessive dann über Bredli und Predli erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts endgültig auf Pretli veränderte.

 

Die Einwandererfamilie hatte zwei Söhne (Stephan und Caspar), beide konnten Familien gründen und Kinder zeugen. Außerdem ist anzunehmen, aber noch nicht schlüssig nachgewiesen, dass der Einwanderer Stephan (der Ältere) auch noch Söhne zeugen konnte, daher wurde die Familie, wie die Hotz, Weniger, Löscher und Reinbold, eine der zahlenmäßig großen Hadader Familien.

 

Über meinen Großvater Georg Pretli, Sippenname Gaspar, (1862 – 1941) wurde mir überliefert, dass er einer der reichsten Landwirte in Hadad gewesen sei und sich auch selbst eines der schönsten Häuser in Hadad, in der „Unteren Deutschen Gasse“, bauen ließ. Heute ist das Haus zwar (mit Rumänen?) bewohnt, aber völlig verkommen und von der einstigen „Schönheit“ ist kaum etwas zu erkennen.

 

REICH

Über diese Familie kann ich, ohne nähere Informationen, nur Mutmaßungen anstellen, es könnte und sollte aber eine „Ersteinwandererfamilie“ aus den Jahren 1751/52 sein. Reich ist aber ein „Allerweltsname“ und auch im Markgräflerland häufig vorhanden.

 

Der „Einwanderer“ dürfte Adam geheißen haben, im Sterbeeintrag vom 19.11.1785 der Elisabeth Reich(inn) ist er als Gatte vermerkt. Am 13.02.1785 ist aber auch ein Christian Reich (und als Zusatz „miles ex legione Schiskovitz“ – was mag das heißen?) angeführt. In Folge gab es viele Eintragungen des Christian und seiner Frau Maria Reich als Taufpaten, sodass von einem regen Gemeindeleben dieser Familie ausgegangen werden kann. Am 06.03.1793 wurde ein Christian (somit Junior) als Sohn dieser beiden geboren.

 

Vor 1796 dürfte aber Christian Senior verstorben sein, ab dann wurde Maria Reich als seine Witwe bezeichnet.

 

Weitere, aber weibliche, Kinder dürfte Christian und Maria Reich auch gehabt haben, eine Maria wurde als Gattin des Michael Hotz und eine weitere Maria als Gattin des Georgi Erler/Edler eingetragen.

 

Ab 1828 scheint der Name Reich dann in den Kirchenbüchern nicht mehr auf, entweder weil Söhne nicht ins heiratsfähige Alter kamen oder weil die Familie abgewandert ist.

 

REINBOLD

Auch bei diesem Namen gibt es in den mir bislang bekannten Forschungsarbeiten sehr unterschiedliche Schreibweisen: Rheinbold, Rimbold, Rembold und weitere. Reinbold selbst habe ich nur bei Hacker in dieser Form gefunden und zwar, zusammen mit >>Grumbacher<<, mit dem Hinweis auf den Herkunftsort Ihringen:

Andere Spuren finde ich zum Beispiel zu den Orten Sexau und Altenheim/Offenburg, sowie zu weiteren Orten, sodass ich hier absolut keine Gewissheit über die Herkunft anbieten kann.

 

Die ersten Eintragungen in den evangelischen Kirchenbüchern Hadads betreffen eine Christina und/oder Christine Reinboldin als Taufpatin (bei Krumbacher (!) und Hotz), sowie eines Michaelis Rheinbold, dem am 22.07.1783 eine Tochter, Anna Maria, geboren wurde. Dann erweitert sich die Liste mit dem Taufpaten Jacob Rheimbold, dem aber auch am 19.05.1784 eine Tochter mit Namen Catharina geboren wurde. Im Jahr 1785 scheint aber auch eine Appolonia Rheinboldin (Gattin des Jacob) als Taufpatin auf.

 

Jedenfalls dürfte die Familie schon in den ersten Jahrzehnten in männlicher Linie sehr fruchtbar gewesen sein, der Name scheint immer häufiger auf und ist so die Familie zu einer der zahlenmäßig großen Hadader Familie geworden.

 

Einer der (oder der) Einwanderer dürfte im Beruf ein Schmied gewesen sein, daher einer der Sippenname mit „Kovacs“, d.h. Schmied. Die Reinbolds wurden aber, wie die anderen deutschen Einwanderer, bald hauptberufliche und erfolgreiche, sowie bodenständige Landwirte.

 

RUDOLFF

Auch diese Familie gibt mir sehr viele Rätsel auf, als ich keine verwertbaren Spuren über die Herkunft und den Verbleib finden kann.

 

Die ersten Eintragungen finde ich im Jahre 1785, als eine Maria Catharina Rudolffin als Taufpatin bei einer Schartner-Geburt finde. Im Jahr 1786 finde ich dann eine Catharina bei einer Heinkel-Geburt, sowie 1787 bei einer Biltz-Geburt.

 

Im Jahr 1788 verstirbt ein (NN) Rudolff (ohne lesbaren Vornamen), dies könnte der Gatte dieser Catharina gewesen sein. Eine Rudolff-Geburt finde ich nicht verzeichnet, jedoch ist Catharina Rudolff noch bis 1808 als Taufpatin immer wieder geführt. Dies aber hauptsächlich bei Weniger- und Bollschweiler-Geburten, was zumindest auf eine Nähe zu diesen beiden Familien schließen lässt.

 

SCHARTNER / SCHACHNER

(Basierend auf Forschungen des (leider schon verstorbenen) Herrn Dr. Paul Brandtner, geboren in Iklad und zuletzt Uhlandweg 20, D 71686 Remseck / Hochdorf)

Die Familie Schachner spielte, wie übrigens auch die Familie Mayer/Majer, in den protestantischen Bewegungen des 17. Jahrhunderts im Ennstal, insbesondere Tauplitz, eine bedeutende Rolle.

 

In Oberstenitz bei Tauplitz lebte Georg Schachner, dessen erste Frau 1641 verstarb. Seine zweite Frau war Katharina Rantenstainer aus Wörschachwald bei Tauplitz, die ihm den Sohn Matthias (vulgo Schwarzbauer) gebar. Er wurde am 17.02.1645 in Pürgg getauft und heiratete am 11.10.1665 Maria Pörreiter aus Wald, das Paar hatte 14 Kinder. Der Sohn Philipp (1672 – 1751) heiratete im Jahr 1702 Maria Loresser (verstorben 1747), von den Kindern wurden Eva und Maria deportiert und landeten dann in Iklad.

 

Ein anderer Georg Schachner vom Schachnergut in Zlem bei Tauplitz wurde 1621 geboren und heiratete Susanne Kreutzer, die ihm drei Söhne gebar. Ihr Sohn Georg wurde 1657 in Zlem geboren, heiratete Barbara Zatz aus Buchau. Interessant ist für uns insbesondere der Sohn Johann, geboren 1681. Er heiratete 1714 Katharina Prechtl und deren Sohn Matthias Schachner, verheiratet mit Maria Magdalena Grübler, war es, der nach Iklad auswandern musste, also deportiert wurde.

 

Die Tochter des Matthias, Anna Margareta, geboren 1750, heiratete Benjamin Ehn (eine Iklader Familie, die kurz Spuren in Hadad hinterließ), und beide wanderten nach Hadad weiter.

 

Der Sohn Johann Georg Schachner, geboren 1753 in Regensburg (somit während der Deportation), kam, wahrscheinlich um 1780, nach Hadad, heiratete Anna Hotz aus der Sippe der Takacs, und verstarb am 23.01.1806 in Hadad. Er begründete die Hadader Linie der Schachner/Schartner. Ein Sohn des Johann Georg, Jakob Schachner, geboren 1778 in Iklad, heiratete 1801 Veronika Wentz.

 

Diese Daten aus dem Iklad-Buch von Asztalos/Dr. Brandtner korrespondieren mit jenen Eintragungen in den evangelischen Kirchenbüchern. Es kann noch ergänzt werden, dass Johann Georg wahrscheinlich schon einmal im Iklad verheiratet war, Anna Hotz wird mehrmals als „ex uxore secunda“, als zweite Frau bezeichnet.

 

Interessant ist auch, dass diese Familie von Anfang an als Schartner in den Kirchenbüchern von Hadad eingetragen ist. Aber auch, dass Johann Georg Schachner/Schartner beim Sterbeeintrag 1806 als „Weber“ bezeichnet wird.

 

Die Familie entwickelt sich zahlenmäßig insbesondere in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gut, fällt aber dann mangels heiratsfähigen männlichen Nachkommen etwas zurück und bleibt eine zahlenmäßig mittlere Familie.

 

SCHWARTZ

Bei Hacker konnte ich einen Eintrag finden, dass ein Johann Schwartz, mit Frau und zwei Kindern aus erster Ehe, 1749 aus Theningen, Oberamt Hochberg, Markgräflerland nach Siebenbürgen ausgewandert sei. Und dies war der einzige Hinweis auf diese Familie, den ich finden konnte.

 

Für mich interessant ist dieser Hinweis dennoch, weil auch Spuren der beiden Familien Edler/Erler und auch Reinbold in diesem Ort Teningen zu finden sind, wenn sie auch derzeit noch etwas vage sind.

 

Bei Schwartz gibt es in den Kirchenbüchern nur einen Hinweis im Sterbebuch, als ein Carolus Schwartz, Sohn des Samuel, im Jahr 1811 in Hadad verstorben ist.

 

Es liegt daher die Vermutung nahe, dass es diese Einwandererfamilie aus 1751/52 kurz in Hadad gegeben hat, sie aber nicht zur Entfaltung kam und bereits 1811 wieder aus Hadad entschwunden ist.

 

SIEGEL

Ich erinnere an die Information, dass die Auswandererfamilien Bollschweiler, Herold, Krumbacher, Siegel und Weniger bereits im Markgräflerland untereinander versippt gewesen sein sollen.

 

Dies würde mit den Ergebnissen der „Werner Hacker-Forschungen“ übereinstimmen, wo nachstehender Eintrag zu lesen ist:

Dies ist deshalb sehr interessant, weil auch die beiden Hans Georg Weniger (der Alte und der Junge) mit Brombach in Verbindung zu bringen sind (der Ältere lebte bis zur Auswanderung nach Hadad in Brombach, während der Junge erst einige Jahre vorher aus Brombach nach Gersbach übersiedelt ist, siehe >>> Weniger).

 

Allerdings habe ich einen weiteren Eintrag bei Hacker gefunden:

Ich frage mich allerdings bei dieser Auswanderung, warum sich denn ein leibfreier Bürger in eine Leibeigenschaft bei der Familie Wesselenyi begeben sollte? Andererseits führt aber Hacker ausdrücklich Hadad an!

 

Und – waren diese beiden Familien aus Brombach und Mülheim etwa miteinander verwandt und sind beide in Hadad sesshaft geworden

 

Welche Schlüsse und Kombinationen können aus den Eintragungen in den evangelischen Kirchenbüchern gezogen werden:

Es gibt einen nachträglich eingefügten Eintrag, dass am 12.04.1774 eine Barbara, Tochter des Nicolaus Sidel geboren wurde. Dieser Nicolaus, dann meist als Siedel geschrieben, ist dann bis 1789 zu finden. Als Taufpatin scheint dann eine Catharina Sidelinn (Virgo = Mädchen/Jungfrau) als Taufpatin bei einer Bredel (Pretli)-Geburt auf. Erst ab 1797 wird der Name dann mit Siegel wieder richtig geschrieben.

 

Leider fand ich keinen Sterbeeintrag oder eine andere Eintragung, wo ich eindeutig Schlüsse zur Einwandererfamilie ziehen kann.

 

Insgesamt ist der Name Siegel in den Kirchenbüchern der ersten Jahrzehnten aber nicht sehr häufig vertreten, was den Schluss zulässt, dass es sich zunächst um eine (zwei?) zahlenmäßig kleinere Hadader Familie handelt. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere im 20. Jahrhundert wird der Name, durch viele männliche Nachkommen und deren umfangreiche Familien, sehr viel häufiger (als ich beim letzten Hadader Treffen einen Anwesenden fragte, welche der Hadader Namen denn er für den häufigsten hielte, sagte er ohne zu überlegen: „Siegel“).

 

Erwähnenswert ist noch, dass Franz Siegel (1896 bis 1949) in den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts der erste (und letzte) deutsche Bürgermeister in Hadad war. Er konnte dies, gegen die ungarische Mehrheit in Hadad, werden, weil er eine Wählerallianz mit den Rumänen und anderen Volksgruppen in Hadad einging und auch, weil es der politischen Lage in Europa entsprach. Und, wie es heißt, er soll ein guter Bürgermeister gewesen sein.

 

Heute sind die Nachkommen in aller Welt, sogar in Brasilien, Australien und Israel, vertreten.

 

SINN

Bei dieser Familie konnte mir Werner Hacker mit seinen wirklich sehr umfangreichen Forschungsergebnissen über Auswanderungen aus den südwestdeutschen Gebieten überhaupt nicht helfen, er hat aus Baden und Breisgau keinen einzigen Sinn angeführt.

 

Dagegen fand ich in den „Mormonen-Listen“ durchaus Hinweise auf Sinn-Personen, jedoch nicht auf „Auswanderungen“:

 

Es gab (und gibt auch heute) daher im Markgräflerland genügend Personen und Familien mit Namen Sinn. Und sowohl Hacker, als auch andere namhafte Forscher haben immer wieder betont, dass von den damaligen markgräflichen und kirchlichen Behörden nicht alle Personen und Familien, die ausgewandert sind, in den Personenbüchern und Auswanderungslisten erfasst wurden. Viele sind ohne Einwilligung der Behörden „verschwunden“ oder die Eintragungen wurden einfach „vergessen“.

 

Was können die evangelischen Kirchenbücher berichten:

Von 1784 bis 1789 sind mehrmals Georgius und Anna Maria Sinn als Taufpaten genannt. Am 13.02.1785 wird Anna Maria, Tochter des Georg und der (Anna) Maria (ex uxore prima = erste Frau) Sinn geboren, Taufpaten sind Herold, Schachner/Schartner, Reich, Reinbold und Bredel/Pretli. Am 06.10.1786 wird Johann Georg, Sohn des Georg und (Anna) Maria geboren, Taufpaten dabei sind Rheinbold, Reich, Herold, Schartner und Bredel (Johann Georg wird aber nur neun Jahre alt).

 

Dieses Ehepaar Georg und (Anna) Maria Sinn dürfte bis etwa 1801 die einzige Familie dieses Namens in Hadad gewesen sein, es scheinen keine anderen Vornamen auf.

 

Am 03.04.1801 scheint folgender Eintrag im Sterbebuch auf: Obiit uxor Georgii Sinn nomine Maria Streitmatterin (stirbt die Frau des Georg Sinn, namens Maria Streitmatterin).

 

Angenommen nun, der oben angeführte Georg Sinn, geboren 1725 in Laufen, heiratet 1760 Anna Maria Kaltenbach und kehrt nach Hadad zurück (eventuell auch: wandert 1760 nach Hadad aus). Das Paar hat bald nachher einen Sohn, der auch Georg (dieser Vorname ist für die Sinn der ersten Jahrzehnte dominierend) heißt. 1784 könnte dieser bereits (mit Maria Streitmatter) verheiratet sein und die beiden wären dann, eventuell abwechselnd mit den gleichnamigen Eltern, als Taufpaten genannt. Dies ist eine Hypothese, das ist klar, aber ist sie so unwahrscheinlich?

 

Übrigens, bereits am 15.02.1802 wird Anna Maria, Tochter des Georg Sinn und seiner zweiten Frau Anna Maria Weniger (ex uxore secunda) geboren.

 

Erst im Jahr 1819 scheint mit Michael Sinn (gerade 19 Jahre alt), als Vater eines Franciscus, erstmals ein neuer Name auf. Mutter ist übrigens eine Catharina Hotz. Im Jahr 1821 aber schon mit Johann Sinn (auch erst 19 Jahre alt), mit seiner Frau Maria Hotz, als Vater eines Johannes ein weiterer Name.

 

Auch diesem Namen drohte in den Jahren 1911 bis 1826, als Szeny geschrieben, eine Veränderung, ab 1827 wurde er dann wieder als Sinn in den Kirchenbüchern richtig geschrieben.

 

Eine gewisse Nähe (immer wieder Heiraten) der Familie Sinn zu den Familien Hotz und Reinbold zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahrzehnte, diese Nähe dürfte aber im Markgräflerland noch nicht gegeben gewesen sein.

 

Die Familie Sinn kann, zahlenmäßig zur deutschen Bevölkerung gesehen, durchaus im oberen Bereich angesiedelt werden.

 

STREITMATTER

Bei Hacker finde ich einen Hinweis, dass im Jahr 1750 Hans Jacob Streitmatter aus Steinen, mit Frau Margarete Siegrist (Bezug zu Siegel?) und zwei Kindern nach Siebenbürgen ausgewandert ist. Darüber hinaus sind die Hinweise, auch bei anderen Forschern, eher dürftig.

 

Jedoch ist der Name Streitmatter in den Listen der ersten Ansiedler in Hadad von 1750 bis 1752 immer wieder angeführt, außerdem finden sich in den Kirchenbüchern von 1797 bis 1819 immer wieder Eintragungen mit diesem Namen, allerdings nie in männlicher Linie:

Ab 1819 gibt es dann keine Eintragung dieses Namens in den Kirchenbüchern Hadads.

 

WENIGER

Auch hier eingangs der Hinweis, dass die Familie Weniger schon im Markgräflerland mit den Familien Herold, Bollschweiler, Krumbacher und Siegel versippt gewesen sein soll.

 

Bereits Werner Hacker hat in seiner umfangreichen Auswanderungsliste (...aus Baden und dem Breisgau) auf diese Familie hingewiesen und Karl Heinz Hahn, Lörrach, hat dies noch bestätigt und ergänzt.

 

Es ist auch vermerkt, dass J G. der Jüngere mit dem ersten Auswanderertreck 1750 nach Hadad ausgewandert ist. Sein Vater J. G. der Ältere war ursprünglich auch zur Ausreise angemeldet, ist aber wegen der kranken Gattin zu Hause geblieben. Nach dem Ableben der Mutter, bzw. zur „Hinterlassenschaftsverhandlung“ kam im Jahr 1753 J. G. der Jüngere aus Hadad zurück nach Brombach und berichtete sehr positiv über die Verhältnisse für die Ansiedler in Hadad. Daraufhin entschloss sich auch der Vater J. G. der Ältere zur Ausreise nach Hadad und nahm dabei auch die jüngste, noch unverheiratete, Tochter Magdalena mit, während die Tochter Anna Maria, verheiratet in Steinen, im Markgräflerland blieb.

 

Die Familie scheint dürfte schon im Markgräflerland relativ „begütert“ gewesen sein, hatte dadurch in Hadad einen guten Start und war auch in Folge eine der größeren, bedeuteteren und angesehenen Familien in Hadad. Es müssen von Beginn an genügend männliche und zeugungsfähige Nachkommen vorhanden gewesen sein.

 

So konnte sie es sich leisten, bereits zur Wende des 19. und 20. Jahrhunderts Andreas Weniger nach Bistritz in das Priesterseminar zur Ausbildung zum evangelischen Pfarrer zu senden. Allerdings konnte ich im Archiv in Hermannstadt seine Grundschulzeugnisse einsehen und diese waren wirklich sehr gut. Andreas Weniger war somit der erste Hadader, der eine höhere Ausbildung genießen konnte.

 

In den evangelischen Kirchenbüchern ist der Name Weniger von Beginn an mit dem Umfang vermerkt, der dieser größeren Hadader Familie zukommt.

 

WENTZ

Auch bei dieser Familie tappe ich noch sehr im Dunkeln. Weder bei Hacker noch bei anderen Forschern konnte ich einen brauchbaren Hinweis finden. Lediglich bei Hacker finde ich einen Hinweis, dass ein Konrad Wetzel aus Grenzach mit Familie 1749 nach Siebenbürgen ausgewandert sei. Wegen der oftmaligen Fehlerhaftigkeit der Eintragungen auch im Markgräflerland kann es durchaus sein, dass der Name richtig Wentz heißen könnte. Insbesondere, weil auch die gesicherten Familien Brödlin/Pretli und Herold aus Grenzach stammen und möglicherweise ein Zusammenhang besteht.

 

In den Eintragungen in den evangelischen Kirchenbüchern finde ich auch keinen Hinweis, der Aufklärung geben könnte. Interessant ist aber die erste Wentz-Eintragung eines Sterbefalles aber schon:

18.02.1781: Anna Maria, nate Bernläuterinn, desprore sata Ventzin vivis ebenheit.

 

Selbst meine (sehr geringen) Lateinkenntnisse, und auch mein Wörterbuch, können mir hier nicht weiterhelfen, es könnte „Bernläuterinn“ entweder der Mädchenname sein, oder aber ein Hinweis auf das Land (Kanton) Bern, wobei ich eher zur ersten Lösung tendiere.

 

In weiterer Folge kommen ab 1781 die Vornamen Johann Georg, Anna Maria, Catharina und im Jahr 1783 zweimal Johann Georg als Taufpaten vor. Das bedeutet, dass es 1793 bereits zwei Familien Johann Georg Wentz gegeben haben sollte.

 

Im Jahre 1801 wird einmal der Name mit Josefus Wentzel geschrieben, sollte ich hier etwas hineininterpretieren? Allerdings wird der Name dann zur Mitte des 19. Jahrhunderts vorwiegend als Wenz geschrieben, bis sich dann doch Wentz wieder durchsetzt.

 

Die Familie Wentz war größenmäßig in Hadad immer eine mittlere und nahm, insbesondere im 20. Jahrhundert, dann eher noch ab.

 

WEITERE HADADER FAMILIENNAMEN

Ich habe mir vorgenommen, dass in dieser Chronik, insbesondere aber in diesem Kapitel, vor allem die deutschen Ansiedler von Hadad/Kriegsdorf und deren Nachkommen behandelt werden, trotzdem mir klar war und ist, dass es in der ganzen Zeit ab 1750 eine erhebliche ungarische Mehrheit, neben einigen Rumänen, Juden und anderen Völkerschaften, in Hadad und eine ständig steigende Vermischung untereinander gegeben hat.

 

Meine ungarischen und anderen Hadader Landsleute mögen mir dies verzeihen, insbesondere jene, die sich mit Deutschen im Ort verheiratet haben und sich dann, sukzessive, auch mit dem Deutschtum in ihrer Einstellung verbanden und sich heute zu Recht als Deutsche bekennen.

 

Damit ich aber nicht in den Verruf eines „Nationalen“ komme, ich bin KEIN „Deutschtümler“ oder „Deutschnationaler“ (wie es solche in meiner Heimat Österreich bei der „Haider-Freiheitlichen“ leider noch immer genug gibt). Im Gegenteil. Ich bin Zeit meines Lebens immer für das „Für- und Miteinander Aller“ eingetreten und es gibt für mich nur zwei Kategorien von Menschen: Gute Menschen und weniger gute Menschen. Das war auch meine Maxime in meiner Arbeit in der Sozial- und Wohlfahrtsabteilung der Trauner Stadtverwaltung, deren Leiter ich lange Jahre war.

 

Daher bekenne ich mich als Mensch und als „Österreichischer Bürger mit deutschen Wurzeln“ und dies war meine Triebfeder für meine, manchmal zähe und kräfteraubende, Forschungsarbeit.

 

Wie ich auch, ausgenommen in meiner Kinder- und Jugendzeit, nie ein „bekennender Kirchenchrist“ war, obwohl ich bei denen viele gute Leute (Pfarrer, Seelsorger und andere „bekennende Christen“ aber auch mohammedanische Personen) kennen- und achten gelernt habe und teilweise auch freundschaftlich verbunden bin.

 

Da aber die Namen jener ungarischen und anderen Mitbürger in Hadad/Kriegsdorf, die in den evangelischen Kirchenbüchern vermerkt sind, zumindest angeführt werden sollen, hier eine Listung:

Bakk / Balint / Bae / Balla / Ballasch / Balogh / Banto / Berendi / Bodoni / Bues / Csaki / Csomos/Czomos / Czögenyi / Dan / Dari / Doda / Dragosch / Erdei / Erdöközi /Fazaka / Ferebesi / Frigy / Fülög / Gaal / Gabor / Gal / György / Hamvay / Jaranek / Jouranek / Kallos / Kasza / Kaszta / Kis / Koltsar / Kosma / Kovats / Kulcsar / Laforsch / Lobont / Magyarosi / Magyesi / Metki / Mihalisza / Mihaly / Mitre / Mos / Nagy / Nemeti / Pap / Pataki / Pavay / Racz / Rakosi / Rapos / Rigan / Sandor / Santa / Sarkany und Sarkony / Sipos / Sos / Szabo / Szanta / Szacz / Szecsi / Szilagy / Szöke / Szombati / Szücs / Thodor / Toth / Tschente und Csente / Varga und Warga / Vincze / Zabos

(Man möge mir eventuelle Schreibfehler nachsehen!)

 

Auf einige Eintragungen, insbesondere die ersten Jahrzehnte, möchte ich aber doch eingehender anführen, weil sie möglicherweise doch Verbindungen zu den Ersteinwandererfamilien haben:

 

Da die Eintragungen der ersten Jahrzehnte teilweise in lateinischer Sprache vorgenommen worden sind, andererseits die Schrift meistens nur sehr schwer zu lesen sind, war die Entzifferung oftmals sehr, sehr schwierig.

 

STAMMBAUM / ABSTAMMUNGSLISTEN

Jedenfalls bin ich in der Lage, für alle jene Landsleute, die es wünschen, mit meinem Stammbaum-Programm „Navigo – Professionelle Ahnenforschung“ alle Arten von Ahnenlisten zu erstellen und ausdrucken. Diese könnten dann die Basis für gezeichnete Stammbäume bilden.

 

Damit wären die vielen Stunden, Tage, Wochen und Monate, die ich mit der Eingabe der Daten in das Programm verbracht habe, doch sinnvoll angelegt.

 

In die von mir in den nächsten Monaten zu erstellende Chronik kann ich (wegen des Umfangs, es sind immerhin mehr als 6.000 Dateneintragungen) und darf ich (wegen des gesetzlichen Datenschutzes von persönlichen Daten) diese Stammbäume nicht einfügen!

 

Erich Hotz (tokacs), Traun, Oberösterreich