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„Rotkäppchen“

Ein Märchen


S´ êsch kßê nämol nä kwat klai Majtlê, ßal han âlê Lit karn kha. Zâlä karner hets ßi Krosmatär kha ân ßê het am kh°aft nä rotê Khapä, ôn tarôm han`s âlê Lit „Rotkhâpälê“ khaiße.

 

Nämol het ße Matär (Mwatär) Pro(u)t ôn Khwachä k`pachä ôn ßê het am kßait: „Rotkhâpälê, tine Krosmatär êsch krönk, tä ßolsch hê k°o, tä trajsch är nä Schtok Khwachä ôn nä Klâs v°ol W°i, âbär kêb âcht, kong sch°en êbärôl of äm Wag, nêt âs te väljarsch tê êm Wâld. Wen tä inêk°osch, krüß sch°en“. – „Ja, ja Matär, nêt ferchäd, ich kêb scho âcht.“

 

W°il `s êsch êm Wâld kßê îsch tä Wolf khomä. E het kßait: „Wôhê kosch Rotkhâpälê ßo frjai, kwatä Morkä!“ S´ Majtlê êsch nêt väschrokä ôn s het kßait: „I kong zu minê Krosmatär, ßê êsch kronk, i trâg änä Khwachä on W°i.“ – Wo wohnt ßê?“ – „T°et êm Wâld, wô ßalê tr°e krosê Peimär schto, t°et êsch êrä Hislê.“ – „Rotkhâpälê, jwag nômä (nur) wjanêgê schenê Majä ßên to, wêlsch nêt lasä ôn tinä Krosmatär trâgä?“ – „I lês ôn trâg änä, ßî wêrd ßê frajä.“

 

Pis s Rotkhâpälê het Majä klasä, êsch tä Wolf zô dä Krosmatär kongä ôn â het ´t âltê Frau kfraßä, e het êrä Kwând aklegt ôn êsch êns Pet klagä ôn het kwartät ôfs Rotkhâpälê.

 

S´ Khênd esch khômä, s esch inêkongä ôn s het kmaint ßinê Krosmatär wêr êm Pet, âbär s het nêt khenä tankä, wôrôm êsch ßi Krosmatär ßo wôndäleg ôn s het kfrogt:

 

„Krosmatär, wôrôm hesch ßo krosê Ohrä?“ – „I ßol tê peßär hêrä!“ –

 

„Wôrôm hesch ßo krosî Augä?“ – „I ßol tê peßär ßê!“ –

 

„Wôrôm hesch ßo nä kros M°ul?“ – „I ßol tê peßär fraßä khenä!“

 

Ôn wja âs ße het tes kßait, êsch ßê vom Pet âbêkômpt ôn het s ârm Rotkhâpälêkfraß â.

 

Jetz êsch er kwat ßat kßê, er êsch wêdär nêdärklagä, êsch i`klofä ôn het kschnârcht.

 

No nä Wilä êsch tä Jagär tetâmê kongä, e het ktankt e ßol lwagä, wâs mâcht t âltê Frau. Will e het te Wolf kßê êm Pet, het är än welä toschjaßä, âbär e hets toch net kmâcht, e het nä kros Massär knomä ôn e het mêt ßaläm t Wolf ßi Puch ufkschnêtä. Wja het er ßê kwôndärät, will e het kße, âs Rotkhâpälê on ßi Krosmatär ßên ußêkhoma. Jetz han sê âlê kfreit. Szalä ljadärêgä Khaib êsch värekt.

 

Gebet eines Kindes


„Ich pên klei, mi Harz êsch rei, njamäs ßol trên wohnä, nor tä Himôlvatär nälei! – Amen“

 

Abschließende Gedanken von Pfarrer Andreas Weniger aus 1951:


„Schule:
Im Jahre 1900 (?) wurde ein Klassenzimmer gebaut, der Schulbetrieb wurde dann von Lehrer Friedrich Reschner, einem Bistritzer, geordnet, aber er hatte manchmal 100 und mehr Schulkinder.

 

Sprache: Man verwundert sich, daß die Leute nicht oder nur schwach deutsch können. Ist es ein Wunder? Sie hören außerhalb der Schule und Kirche nie ein deutsches Wort. Dass sie sich „Deutsche“ nennen, bedingt die Religion, die dort als der „deutsche Glaube“ genannt wird, im Gegensatz zum „reformierten, ungarischen Glauben“. Selbst einer der kaum ein Wort deutsch kann, behauptet stolz, er sei „nemet“ oder „titsch“.

Sie haben viel Spott und Verfolgung ertragen müssen und wollten sie bestehen, mussten sie sich der Umgebung anpassen.

 

Tekendorf, im Februar 1951 ^ Andreas Weniger, Pfarrer“

 

 

Hinweis: Ich habe Kontakt mit Sprachwissenschaftler der Uni Freiburg/Breisgau, die mir mitteilten, dass insbesondere die Lautschreibung dieses „Weniger-Wörterbuches“ nicht wissenschaftlich sei und neu überarbeitet werden müsse. Dies werde ich, wahrscheinlich, unter ihrer Anleitung vornehmen (müssen) und wird (auch) einige Zeit in Anspruch nehmen!

Traun, im September 2003 Erich Hotz