Eine Power-Point Präsentation (zum anklicken) zum Aufbau der Orgel in Hermannstadt:
Die Orgel aus Hadad (PPT) (15MB)
Die Orgel, Königin der Musikinstrumente
Der Kirchturm steht wieder, das Kirchenschiff wurde innen und wird bald auch außen herum (hoffentlich) von Kopf bis Fuß in neuem Glanz erstrahlen. Diese Leistung konnte nur mit Einsatz von viel Herzblut Einiger und natürlich dank Ihrer Spendenbereitschaft erbracht werden.
Aber selbst wenn alles fertig ist und die Kirche in ihrem neuen Gewand erstrahlt, wird ein Platz auf der Empore leer stehen. Richtig, es fehlt ein Hauptdarsteller, dessen Ton die heilige Lithurgie des Gottesdienstes begleitet, der aus keiner Kirche wegzudenken sei.
Ja, es ist die Orgel, die Königin der Musikinstrumente.
Auf die Einzelheiten, die dazu geführt hatten, dass die Orgel aus unserer Kirche aus/abgebaut wurde, um sie vor dem Einsturz der Mauern zu retten und um sie dann gesichert lagern zu können, wollte ich hier nicht näher eingehen. Darüber wurde und wird noch zur Genüge geschrieben. Sicher ist, dass sie nicht mehr an ihrer alten Wirkungsstätte, in der Kirche zu Kriegsdorf, aufgebaut wird. Wir werden sie nicht wieder bekommen. Ein ungewohnter Anblick, eine Kirche ohne Orgel, ein Bild, welches sehr schwer zu ertragen sein wird. Dieser Meinung sind sehr viele Kriegsdorfer, verständlich ist das allemal. Sie wird dennoch fiktiv auf der Empore, (ich nenne diesen Platz die Ehrenloge), in unserer Kirche und natürlich tief in unserem Herzen einen/ihren besonderen Platz einnehmen.
Zum Muttertag, dem 08.05.2011 wurde sie in der Johanniskirche zu Hermannstadt eingeweiht und der dortigen Gemeinde zur Ausübung ihrer Dienste übergeben. Die Einweihungszeremonie führte Bischof Reinhart Guib durch, begleitet von Stadtpfarrer Junesch.
Die Predigt von Herrn Bischof Guib ging auf die Orgel ein. Er sagte: dass es nun endlich soweit sei, in der Johanniskirche eine spielbare Orgel zu haben. Das sei Grund zur Freude und Dankbarkeit für alle, auch weil man erleben dürfe, wie altes neu wird. Und so wie die Orgel an diesem Einweihungstag für alle“transparent“sein werde, sei Gott transparent, gewährt er Einblick in das, was er mit uns vorhat. Und seiner Liebe bediene sich auch einer Königin, der Orgel, um Menschen zusammenzubringen. Und so wie die Menschen habe auch diese Orgel „finstere Täler“erlebt und ihre Rettung sei ein Zeichen dafür, „dass wir auch in diesem Leben das Lob Gottes anstimmen können unter königlichen Klängen“
Die Einladung zur Einweihungsfeier war an die gesamte ehemalige Gemeinde Kriegsdorf adressiert. Wir als HOG hatten die Einladung angenommen, vertreten wurden wir von unserem Vorsitzenden, Georg Erdei und Begleiter, Erich Hotz. Der Vorsitzende hatte in seiner Ansprache bewegende Worte gefunden, er hatte der Hermannstädter Gemeinde vor Augen geführt, was es heißt, des anderen Freude-trotz eigener, klar ausgesprochener Trauer- zu teilen.
Wie sie wissen, gibt es in Siebenbürgen sehr viele, sehr stark ( manchmal sogar bis auf 5-6 Mitglieder) dezimierte, evangelische Gemeinden. Der Drang der Auswanderung hat auch da keinen Halt gemacht. Nun stehen die Kirchen samt Inventar einsam und verlassen da. Die Dagebliebenen, meistens ältere Mitglieder, geben ihr Bestes, aber leider haben sie nicht die Kraft, die alten historischen Kirchenburgen samt Inventar, sprich Orgeln usw. zu pflegen, bzw. zu warten. Die Gemeinden können das jeweilige finanzielle Aufkommen aus eigener Kraft nicht mehr stemmen. Kurz gesagt, man ist auf Hilfe von außerhalb angewiesen. Diese Hilfe darf praktisch, materiell, moralisch gestellt werden. Eine Schweizer Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für Erhalt und Pflege der Orgeln in Siebenbürgen einzusetzen. Diese ehrenwerte Stiftung erteilt den Siebenbürgern quasi Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie junge Siebenbürger, unabhängig der Nationalität, zu Qrgelbauer bzw. -Restaurateure ausbildet. Die Stiftung hat in Honigberg (Siebenbürgen) eine Ausbildungsstätte bzw. Werkstatt für Orgelbauer aufgebaut. Hier werden die Orgeln in kleinster Detailarbeit gewartet bzw. restauriert. Man hat sich hier der Originalgetreue bei der Restauration verschrieben.
Auch die besonders akribischen Restaurierungsarbeiten an der Kriegsdorfer Orgel wurden hier von der in Honigberg ansässigen, neu gegründeten Orgelwerkstatt geleitet und durchgeführt. Die Orgelbauer haben auch bei unserer historischen Orgel die Originalität beibehalten.
Ihr künstlerisches Handwerk beweisen uns die schönen Fotos die hier, auf diesen Seiten, anzuschauen sind.
In Kleinarbeit wurden Pfeifen, Pedale, Spieltisch usw. restauriert bzw. ergänzt. Das Prachtstück wurde in der oben genannten Kirche neu aufgebaut und sie ist hier für Jedermann und insbesondere für Kriegsdorfer zugänglich. Es ist eine Einladung, nehmen Sie sie wahr, wenn Sie mal in Hermannstadt sind, die Königin der Instrumente wartet auf Sie.
Wie vorhin erwähnt, kann auf dieser Heimatseite die kleine Geschichte des Werdeganges der Orgel, vom Abbau in Kriegsdorf bis zum Wiederaufbau in Hermannstadt, anhand einer fotografischen Abhandlung verfolgt werden. Mit einem „Klick“ aufs Abspielen, wird sie sich bei Ihnen melden und eines unserer bekannten Lieder vom Band abspielen. Klicken Sie sich bitte ein.
Die geschichtsträchtige Vergangenheit und die Lebensgeschichte der Kriegsdorfer Orgel lautet in Kurzformat etwa: Erbaut wurde sie um das Jahr 1810?, vom Budapester Orgelbauer Ferdinand Komornik. Sie stand bis etwa 1865 in Temeswar in der alten Synagoge. Dank steigender Mitgliederzahl in der jüdischen Gemeinde zu Temeswar, wurde Mitte des 19.Jh. ein neues Gemeindehaus benötigt und dann auch erbaut. Die Weihe der neuen Synagoge fand am 19.09.1865 statt. Das jüdische Gebetshaus wurde zu einer der größten in Europa, 3000 Gläubige konnten hier ihrem Ritus nachgehen. Unsere Orgel wurde hier in diesen neuen Prachtbau integriert und versah hier weiter ihre Dienste.
Selbst Kaiser Franz Joseph I war, anlässlich seines Besuches in Temeswar am 07.05.1872 in diesem monumentalem Bauwerk, von dieser (später dann unsere), Orgel angetan.
Aber bald musste man in der jüdischen Gemeinde sich Gedanken um eine neue, größere, bombastischere Orgel machen. Die Wirtschaft florierte zu der Zeit, die kleine Orgel entsprach nicht mehr den Vorstellungen der großen jüdischen Gemeinde.
Man schrieb das Jahr 1899; die Donaumonarchie war in voller Blüte. Die Gemeinde zu Hadad profitierte vermutlich auch von der Blütezeit Österreich-Ungarns, gedieh ebenfalls prächtig. Ihre Mitglieder hatten ihre Kirche fertig, es fehlte nur die Orgel. Wie der Kontakt zwischen den beiden Gemeinden zustande kam, ist nicht überliefert. Die Kriegsdorfer Juden hatten aber mit großer Wahrscheinlichkeit geschäftliche Kontakte zu den jüdischen Geschäftsleuten in Temeswar. Es ist vorstellbar, dass die guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Juden und unseren Vorfahren in Kriegsdorf, zu diesem Geschäft geführt hatten. Die Orgel wurde in der Synagoge zu Temeswar unter der Leitung des Temeswarer Orgelbauers Leopold Wegenstein abgebaut und dem Platz auf der Hadader Kirchenempore angepasst und dann vor Ort, in der Hadader Kirche, vom Meister wieder aufgebaut. Sie können sich vorstellen dass schon alleine der Transport von Temeswar nach Kriegsdorf, der, in ihre Einzelteile zerlegten Orgel, in der damaligen Zeit eine logistische Herausforderung war. Wie soll man sich dies vorstellen? Es mussten immerhin etwa 350km überwunden werden. Damals gab es keine ausgebauten, geteerten Straßen, Autobahnen, Flugzeuge oder sonstige moderne Transportmittel/-wege. Die Einzelteile wurden höchstwahrscheinlich mit der Eisenbahn befördert. Angeführt war der Zug damals schon (oder noch) von einer stolzen dampfenden Lokomotive der Eisenbahngesellschaft der königlich und kaiserlichen österreichischen Staatsbahnen. Die Orgel wurde irgendwo (Haltebahnhof??) abgeladen. Von da ging es mit Sicherheit mit Ochsen – bzw. Pferdegespann weiter. Eine Plackerei ohne Gleichen, aber das Ergebnis durften und dürfen wir bis heute bewundern.
Dass diese Anschaffung für die kleine evangelische Gemeinde ein finanzieller Kraftakt und die Erfüllung eines Traumes war, steht außer Frage.
Die Grundlagen der Finanzierung konnten nur dank der Einführung des Gedankens der „Genossenschaftlichen Selbsthilfe“, durch die weisen Vordenker Pfarrer Thomas Kosch und Lehrer Friedrich Reschner, einige Jahre davor, gelegt werden. Dies waren zwei Siebenbürger, die damals schon die Vorteile des Systems“Hilfe zur Selbsthilfe“ erkannt und in Kriegsdorf dann auch propagiert und implementiert haben. Am 24. Januar 1892 wurde der Hadader Frauen- und Sparverein gegründet. Dieser Verein kann und muss ab dann als Heilsbringer für die Gemeinde angesehen werden. Wäre da nicht der 1. Weltkrieg ausgebrochen und hätten die damaligen Machthaber nicht die Substanz dem Verein entzogen, sprich die Kassen geplündert so hätte dieser Verein mit Sicherheit noch Einiges und für eine längere Zeit finanziell unterstützen können.
Insgesamt muss man doch feststellen, dass das gesamte Projekt Kirche und der Erwerb des dazugehörigen Inventars eine gewaltige finanzielle Anstrengung für die damalige Gemeinde, außerhalb des Wahrnehmungskreises der großen und reichen siebenbürgisch evangelischen Gemeinschaft, dargestellt hat. Ich bin mir auch sicher, dass es für einzelne Familien mit vielen Entbehrungen verbunden war, denn der Gruppenzwang war damals genauso präsent wie heute.
Bei dieser Gelegenheit nochmals: Hut ab vor und Respekt für die Leistung unserer Vorfahren.
Ich stelle mir aber trotzdem die Frage, ob ein solches Projekt in der Gegenwart durchführbar wäre? Reicher als damals sind wir allemal.
Die Frage ist nur, wie definiert sich heutzutage Reichtum?
Wäre man in der Gegenwart denn auch bereit etwas mehr für die Gemeinschaft - und die Gemeinschaft dann für den Einzelnen - zu tun?
Den Grundstein dafür hat unser gegründeter Verein, Heimatortsgemeinschaft (HOG) Kriegsdorf, gelegt.
Ich grüße Sie und bleiben Sie gesund.
In diesem Sinne
Georg Hotz
Redaktion
Wörterbuch und Sprachführer
der Hadader/Kriegsdorfer Mundart mit ihren alemanisch/badischen Wurzeln
Festgehalten von einigen Autoren wie Pfarrer Andreas Weniger und anderen - niedergeschrieben von Erich Hotz, Traun, Oberösterreich
Erster Abschnitt:
Von Pfarrer Andreas Weniger (geborener Hadader) wurde, allerdings erst 1951 (er verließ Hadad als Pfarrer im Jahr 1925 und ging in die Bistritzer Gegend, kam aber, nach 1948, immer wieder und gerne als Pfarrervertretung nach Hadad zurück), das nachstehende Hadader Wörterbuch (als enormer Glücksfund von mir im Zentralarchiv der evangelischen Kirche, Hermannstadt entdeckt) verfasst, das ich wortgetreu weiter gebe:
>>> Meine Mundart – zum zweihundertjährigen Bestande der evangelischen Kirchengemeinde A.B. in Hadad / Hodod / Kriegsdorf, 1751 bis 1951 <<<
A
(a, ist das normalgebraucht, hochdeutsche a; â als kehlig und im hinteren Gaumenbereich dumpfes, in Richtung o gesprochenes a)
an = ân | aber = âbär |
an = â | abbrechen = âbbrâchä |
abgebrochen = âbk`prochä | abdecken / abgedeckt = âbdecka / abk`tekt |
ablegen / abgelegt = âblegä / âbk`legt | abnehmen / abgenommen = âbnamä / âbk`nômä |
abladen = âbl°adä | abgeladen = âbk`l°adä |
auflesen = uflasä | aufgelesen = ufk`lasä |
aufheben = ufhebä oder (eher) uflêpfä | aufgehoben = ufk`lêpft |
auflösen = uflêsä | aufgelöst = ufk`lêst |
aufmachen = ufmâchä | aufgemacht = ufk`mâcht |
aufladen = uflâdä | aufgeladen = ufk`lâdä |
aufstehen = ufschtô | aufgestanden = ufk`schtândä |
auftreten = uftratä | aufgetreten = ufk`tratä |
aufhängen = ufhankä | aufgehängt = ufk`hangt |
aufstellen = ufschtêlä | aufgestellt = ufk`schtêlt |
aufdecken = uftekä | aufgedeckt = ufk`tekt |
Aufboden (im Sinne von Speicherbühne) = Pênê | aufgeschrieben = ufk`schrêbä |
aufschreiben = ufschriebä | |
aufmerksam / achtgeben = âchtkê |
abdrehen / abgedreht = âbtraiä / âbk`trait - aber auch âbtrêlä / âbk`trilt
abwaschen = âbwaschä | abgewaschen = âbk`waschä |
abwischen = âbwêschä | abgewischt = âbk`wêscht |
abziehen = âbzjagä | abgezogen = âbk`zôgä |
abwerfen = âbwarfä oder âbkhejä | abgeworfen = âbk`worfä oder âbkhêt |
ablöschen = âbleschä | abgelöscht = âbk`lescht |
ablösen = âblêsä | abgelöst = âbk`lêst |
ach = âch | acht = âcht |
achtzehn / achtzig = âchzen / âchzig | Ähre = Kopf, Kornähre = Frôchtkopf |
Ahle = Ählä | ackern = âkärä, geackert = k`âkärät |
alle = âlê, alles = âläs, allen = âlän | allein = nälei |
Allerlei bzw. allerhand = âläs fêrêg | Achsel = Âkßlä |
auf = uf oder ôf | alt = âlt, älter = eltär |
Axt = Âkß | Ameise = Omeisä |
Affe, Affen = Âf, Afä | Asche = Aschä |
Ärmel = Ermôl | Auge, Äuglein = Augä, Egälê |
Apfel, Apfelbaum = Epfôl, Epfôlpam | Anna, Ännchen = Ânê, Ânälê |
anziehen = âle(j)gä | angezogen = âk`legt |
ausziehen = ußzjagä oder âbk`heja | ausgezogen = ußk`zogä oder abkhêt |
anders = ânderscht, anderes = ânder anderer = ândärä, andere = ânderê
ausreißen = ußrißä | ausgerissen = ußk`rêßä |
ausnehmen = ußnamä | ausgenommen = ußknômä |
ausklopfen = ußklopfä | ausgeklopft = ußklopft |
ausdreschen = ußtreschä | ausgedroschen = ußk`troschä |
auslöschen = ußleschä | ausgelöscht = ußk`lescht |
ausstreuen = ußschtraiä | ausgestreut = ußkschtrait |
auskehren = ußwîschä (die Stube auskehren) |
|
ausschneiden = ußschnîdä | ausgeschnitten = ußk`schnêtä |
abschreiben = âbschrîba | abgeschrieben = âbk`schrîbä |
ausrechnen = ußrachnä | ausgerechnet = ußk`rachnet |
auswaschen = ußwaschä | ausgewaschen = ußk`waschä |
austrinken = ußtrênkä | ausgetrunken = ußk`tronkä |
aussaugen = ußßûgä | ausgesogen = ußk`ßogä |
ausleeren = ußlêrä | ausgeleert = ußklêrt |
am = âm, aus = uß | außen, außenwendig = ôßähâr |
abschütteln = âbschêtlä | abgeschüttelt = âbkschêtlät |
ausschütteln = ußschîtlä | ausgeschüttelt = ußkschêtlät |
abreißen = âbrißä | abgerissen = abkrîßä |
auch = au oder â | Arzt = Doktor, Arznei = Ârzänä |
Abend = Z`nacht oder N`obä | als = âls oder wja |
Arm / ärmer = ârm / ermär | (Der) Arme = Ârm oder Armä |
allweil = âläwil | allmählich = schênschtad |
ausprobieren = ußprobjarä | ausdenken = ußtankä |
austunken = ußtônkä | auswählen = ußwehlä |
ausklauben = ußlasä | abbrennen = âbpranä |
abbrühen = âbprijeiä | Arbeit = Ârbät oder Tschâffä |
arbeiten = schâfä |
B
(wird meist als etwas weiches „P“ gesprochen)
Bach, Bächlein = Päch, Pechlê | backen = pächâ, Backofen = Pächowä |
Bank = Pônk | (Die ) Backe = Pâckä |
Bart = Pârt | Bauch = Puch |
Baum, Bäume = Pam, Paimär | Bäumchen = Paimlê |
Band, Bänder = Pând, Pândä | baden = pâdä |
bald = pâl | bis = pîs |
Bett = Pet | beten, gebetet = patä, K`patät |
bei, beim = pi, pim | Birne, Birnbaum = Pêrä, Pêräpam |
binden, gebunden = pêndä, k`pöndä | bißchen = pêßälê |
Bissen = Pêßä oder Pißädä | beißen, gebissen = pißä, kpêßä |
blühen = plaiä | Besen = Paasä |
blicken = plêkä | Busen = Pwasä |
Biene = Êmä | barfuß = ploßfjaß(êg) |
Bellen = palä | barhäuptig = plôtkopf |
Beil = Pêl oder Hândhâkä | betteln, Bettler = patlä, Patlär |
bücken = pôkä | biegen = pjagä |
Blatt, Blätter = Plet, Pletär | Blättlein = Pletlê |
bohren, Bohrer = pohrä, Pohrä | bitter = pêtär |
Brief = Prjaf | begehren = pekarä |
brechen = prachä | brauchen = pruchä |
brennen = pranä | Brennessel = Praneßlê |
blind = plênd | blau = plau |
Buch, Bücher, Büchlein = Pwach, Pjachär, Pjachlê | |
Buchstabe = Pwachschtâbä | Blume = Plamä, besser Majä |
Blumentopf = Majäscharbä | Blumengarten = Majäkartlê |
Bleistift = Pleistiff | Brot = Pro(u)t Brotkruste = Protranftä |
braten = pro(u)tä | Braten = protät Fleisch |
brüten = prijatä | Brücke = Prôk |
Bürste = Pêrschtê | Brühe = Prijajä |
Brille = Prêlä | Bub, Büblein = Pwa, Pjablê |
Brust = Prôscht | brav = prâv oder prâb |
breit, breiter, Breite = preit, preitâr, Preitê | |
Brett, Bretter = Prat, Pratär | Brunnen = Prônâ |
Bohne = Pônä | Büffel(n) = Pêfôl, Pêflä |
bringen = prêngä, besser ho(u)lä | bin, bist = pên, pêsch |
bleiben, geblieben = pliebä, k`plêbä | Boden = Po(u)dä |
Bottich = Pokä | böse = pês |
Bruder = Prwadär | plitzen = plîtzä, besser Watär lijachtä |
Blut, blutig, bluten = Plwat, plwatêg, plwatä | |
betrunken = ruschêg | beinahe = schjar |
bissig = schêm |
C
(h) (wird als K gesprochen)
Christ = Krêscht | Christkind = Krêschkhind, Krêschkhêndlê |
Christbaum = Krißpam | Christtag = Winachtä |
Christian = Krischtjan | (K)Charfreitag = Chârfrittêg |
D
(wird härter schon in Richtung „T“ gesprochen)
da, dort, dorthin = tô, tê(i)t, tê(i)thê | dir, dich, dein = têr, têch, tî |
dieser, diese, dieses = târ, tja, tês | der, die, das = tä /sowie `t /und `s |
dick, dünn = têk, tên | darf, dürfen = târf, terfä |
dienen = tjanä | dumm = tôm |
Dienstag = Zischtêg | dunkel = fênschtär |
donnern, Donnerstag = tônärä, Tônärschtêg | |
Dach, Dächer = Tach, Techär | Dachziegel = Scharbä |
drauf = truf | Dachstuhl = Tachschtwal |
Dorf, Dörfer, Dörflein = Torf, Terfär, Terflê | |
doch = toch | durstig = trênkärêg |
drucken, drücken = trôkä | drüben = têt êbärê |
dürr = têr | draußen, drinnen = toßä, tênä |
droben, drunten = obä, ôndä | drehen = trêlä, traiä |
Deichsel = Wâgäschtângä | decken, Decke = tekä, Tekê |
tingen = têngä | Durst = Tôrscht |
Dorn, Dörner, Distel = Torn, Ternär | Distelfink = Schtiglitz |
dehnen = schtrekä, ußschtrekä | Darm = Taräm |
deutsch = titsch | Deutschland = Teitschlând |
Deutscher, Deutsche = Titschä, Titschê |
drei, dreißig, dreizehn, 300, 3000 = trê, treißig, treizehn, trêhôndärt, trêtausend
dritter, dritte, drittes = trêttä, trêttê, trêtt | |
denken = tankä | darum = to(u)rôm |
danken, Dank = tânkä, Tânk | treten = tratä, Tritt = Tratädä |
dreschen = treschä | diesem = tam |
Dreschflegel = Treschflegô |
E
(e in gebräuchlicher Aussprache, jedoch ê = guttural, dumpf; und e wird auch oft als î gesprochen)
ein, eine = nä (nä Mân, nä Frau, nä Khênd) | er, es = âr, âs (âß) |
eins, elf = eins, elf (elwî) | eilen = ilä |
Ei, Eier = Ei, Eier | Eis = Îs |
Eisen, eisern = îsä, îsänêg | ein (Vorsilbe) = î |
einspannen = îschpânä (îk`schpänt) | einnehmen = înamä (îk`nômä) |
einfangen = îhêbä (îk`hebt) | einbrechen = îprachä (îk`prochä) |
elend, Elend = elandêg, Eland | essen, Essen = aßä, Z`aßä |
Essig = Eßêg | etwas = epês |
euch, euer = ech, ejär | erbrechen = khotzä |
ersticken = väschtêkä | erblinden = plênd varä |
eben (soeben) = krâd | (just) eben = jôschtämand |
Esel = E(i)sôl | Eltern = Eltärä |
Ente = Antä | eben = jôscht |
Ernte = Schnêtt; ernten = schnîdä | 100, 1000 = eihôndärt, eitausend |
Elle = Elä, Elê | Ellenbogen = Eläpogä |
Erde = Po(u)dä | einschlafen = îschlôfä (îk`schlôfä) |
einsperren = îschpêrä (îk`schpîrt) | einmal = nämol |
Euter = Utär | Egge, eggen = Egä, egä |
(jemand) einholen = nôlangä | Elisabeth = Lisê |
erster, erste, erstes = erschtä, erschtê, erscht (wie „elfter, elfte, elftes“) |
|
eng = ang |
F
fangen, gefangen = hêbä, khebt | fallen, gefallen = fâlä, kfâlä |
faul, fauler = fûl, fûlär | Fenster = Fanschtär (Mz = -ä) |
Fell = Hu(u)t (= Haut) | Fett = Schmâlz |
fett = fat | fest = fescht |
Feiertag = Firtêg | Feder = Fadärä (Schreibfeder = Feder) |
Feld = Fald | führen = fjârä |
feilhalten = feilä | Feuer, feuern = Fîr, fîrä |
frieren = frjârä | fürchten = ferchä |
fleißig = fleißig | finden = fêndä |
finster = fênschtär | früh = frjai |
Frühstück = Fruschtôk | Finger = Fêngär |
frisch = frêsch | Freitag = Frittêg |
für = fêr | fragen = frôgä |
fressen = fraßä | füttern = fwatärä |
füllen = fêlä | fliegen, Fliege = fljagä, Fljagä |
5, 15, 50 = f^önf, f^önfzen, f^önfzêg | Frühjahr, Frühling = Frjaijohr |
flicken, Flicken = flêkä, Flêk oder Flek | Flügel = Flegôl oder Fljagôl |
Flederwisch (was ist das?) = Fakä | Frau, Frauen = Frau, Frauä |
Fuß, Füße = Fwaß, Fjaß | Faß, Fäßlein = Fâß, Feßlê |
Fußtuch = Lûmpä, Fjaßlûmpä | Friedhof = Khotsâkär |
Ferkel = klei Szê(i)lê | Fingerhut = Fîngärhwat |
Funke = Fênkälê | Fingernagel = Fîngänä(i)gôl |
Furche = Tôrä | fremd = framd |
Fieber = Fjabär | Feuerherd = Fîrhard |
fast = schjar | Fleisch = Fleisch |
Flasche, Fläschchen = Klâs, Kleslê | Fetzen = Fatzä |
fließen = rênä | Frieden, friedlich = Frêdä, frêdlêg |
fertig = fe(i)rêg |
G
(eher in Richtung K, fast kehlig gesprochen)
Gans, Gänse = Kâns, Kans (oder Kanß) | ganz = kânz |
Gabel = Kâblä | Garten, Gärtlein = Kârtä, Kartlê |
Gasse, Gäßlein = Kâß, Keßlê | Garbe = Karbä |
gelb = kâl | gehen, gegangen = kô, kongä |
geben, gegeben = kê, kî | gestern = keschtär |
Geld = Kald | gerne = karn |
Geiß = Keiß oder Zigi | Geißel, Geißelstiel = Keislä, Keisläschtêl |
geschwind = kschwênd | gescheit = kschêt |
geschickt = kschêckt | gleich = kli, gleich = klichlêg |
Gott = Kot | Garn = Kârn |
geredet = k`re(i)dät | gerade (eben) = krâd |
Großvater = Krôsvâtär | Großmutter = Krôsmatär |
Glocke, Glöcklein = Klokä, Kleklê | grüßen = krûßä |
Zeit hüten (?) = Zit hjatä | Gurke = Kômärä |
grün = krjan | Glucke, glucksen = Klôkärê, klôkßä |
Gras, grasig = Krâs, krâsêg | Glas, Gläslein = Klâs, Kleslê |
großer, große, groß = krôsä, krôsê, krôs | größer = krêsär, größter = kreschtä |
gut = kwat, guter = kwatä | gute = kwatê, gutes = kwatês |
gesungen = kß1ongä oder k`dudlet | gestohlen = k`schtôlä |
Gold = Kold, Gulden = Kôldä | geschrieben = k`schrêbä |
Gosche = Koschä | gegessen = K(h)aßä |
gerechnet = k`rachnät | Gewand = Kwând |
Gesang = Szêngädä | Grab = Krâb |
Groschen = Kroschä | Grund = Krônd |
gesund, Gesundheit = kßônd (-heit) | Gemeinde = Kmei |
Geschirr = Kschêr | graben, Graben = krâbä, Krâbä |
geboren = keporä | gehorchen = khorchä oder hêrä |
Geige, geigen, Geiger = keigä, kigä, kigär | gerne = karn |
gehen, laufen gelaufen = kô, lafä, klofä | Gewohnheit, gewöhnen = Kwônât, kwênä |
H
haben, gehabt = hâ, k`hâ, hat = het, habe (ich) = hân, habe gehabt = hân khâ
Hand, Hände = Hând, Hand | Handschuh = Handschä |
Hals = Hâls | Hdntuch = Hân(d)twach |
hacken, gehackt = hakä, k`hâkt | Haue = Hawä |
Hemd = Ham | Hanf, Hanfsamen = Hânf, Hânfßomä |
Hanfbreche = Knêtschî, ßuwär Knêtschê | Hanfröste = Hânfrêzê |
Hut = Hwat | hängen, gehängt = hankä, khangt |
handeln = hândlä | Hafer = Hâbär |
halb = hâlb | Haken = Hokä |
Hadern = Lômpä | Haut = Hut |
Herz, Herzeleid = Harz, Harzeleid | hoch, höher = hoch, hê(i)här, Höhe = Hehê |
heute = hêt | hier, her, hin = tô, tohê, tê(i)thê (eigentl. dorthin) |
halten, gehalten = hâltä, khâltä | heben = lêpfä |
Hund, Hünde = Hônd, Hênd | herunter, hinunter = âbê |
Haus, Häuser, -lein = Hûs, Hîsär, Hîslê | heilen, geheilt = heilä (nicht ai, sondern e+i), k`heilt |
Hundert = hôndert | heim = heim (eher a+i) |
hinaus, heraus = ußê | hinein, herein = înê |
holen, geholt = holä, k`holt | hören = hêrä, horchen = horchä |
heiß, heißer = heiß, heißer | heißen, geheißen = heißä, k`heißä |
häufeln = hiflä | Haufe = Hufä |
Hechel = Hachlä, hecheln = hachlä | Heu, Heumachen = Hei, Heimâchä, heiä |
Hase, Hasen = Hâs, Hâsä | Hof = Ho(u)f |
Huhn, Hühner, Küken = Hwan, Hijanär, Hjandlê
Herbst = Schpôtjohr | Honig = Honêg |
herum springen = hûmplä | herum laufen = schprênglä |
Himmel = Hîmôl | Herde = Hardä |
Himmlischer Vater = Hîmôl Vatär | Herd = Fîrhard |
Hölle = Hêl | herum = ômänândär oder rôm |
herum sehen = rôm lwagä | herum stehen = ômänândärschtô |
herum kriechen = rômkroplä | hinauf steigen = ufêkajßä |
herab-/hinab steigen = âbêkajßä | hinauf-/heraufsehen = ufêlwagä |
Herr, Herren = Hêr, Hêrä, in Anrede Herr | helfen, geholfen = halfä, kholfä |
hart, härter = hert, hertär | Hose = Hosä |
heuer = teßjohr | (in der ) Nacht = hînêcht |
heiraten, geheiratet = hirotä, k`hirotät | Hochzeit = Hochzit |
heben = lêflä | hungern = hôngärä, hungrig = hôngärêg |
hinten = hêndä |
I und J
Ich = ich, aber auch êch | ihn, ihm = ên, êm |
ihnen, ihren = ênä, êrä | ihr = êr, ihre (2. Pers. MZ) = têr |
ja = jâ | jener, jene, jenes = ßalä, ßalê, ßal |
jagen, gejagt = jâgä, kjâgt | jemand = epär |
jäten = jatä | Johannisbeere = Hânstrieblê |
Johann = Hânsê | ist = êsch |
Imme (Biene) = Êmä | innen/innwendig = ênähâr |
Irdener Topf = Scharbähwâwä oder Khâchlä | Irdenes Töpflein = Khachälê |
jung = jông | Joch = Joch |
Jäger = Jagär | immer (allweil) = âläwîl |
just (eben) = jôschtämand | jemandem = epäräm, jemand = epär |
Jauche = Mêschtprjeiä | junge Kühe (Kälber) = jônglä khelbärä |
Jakob = Jo(u)pê, Joklê | just = jôscht |
jetzt = jetz | jammern = jômärä |
in, im = ên, êm | ihr, ihre, ihres, ihren = ê(i)rä |
Jude, jüdisch = Jô(u)d, jô(u)dêsch |
K
(oft auch als kh gesprochen)
kaufen = khafä | Käse = Khê(i)s |
Kasten = Kâsten | Kalb, Kälblein = Khâlb, Khelblê |
kalben = khelbärä | Kette = Khatä, Khetä |
Kartoffel = Krômpêrä | kratzen = krâtzä |
Katze, Katzen, Kätzlein = Khatz, Khâtzä, Khatzlê,
kämmen, Kamm = schtrêlä, Schtrêl | Kamm aus Holz = Schtitzä |
Krug, Krüglein = Krwag, Krjaglê | klagen = klagä |
Kind, Kinder = Khênd, Khîndär | klopfen, klopfä |
Kirsche = Khêrschä | klein, kleiner = klei, kleiner |
kein, keiner = khe, khenê | Kalk = Khâlch |
kriegen = krjagä | Keller = Khallär |
Kerze = Ljacht | Kern = Kharnä |
Kissen = Khêßlî | kehren = wêschä, auskehren = ußwêschä |
Kehrricht = Wêschädä | Kiste = Khêschtä |
Korb, Körblein = Khorb, Kherblê | Kleid, Kwând |
Kirche = Khêrch | Kreuz = Kreiz oder Kriz |
kitzeln, kitzlig = khêtzlä, khêtzlêg | Kopf, Köpflein = Khopf, Khepflê |
Korn, Kornähre = Frôcht, Frôchtkopf | kommen = khômä |
Kraut = Krut | Knecht = Knacht |
Küche = Khôchê, Küchlein = Hjandlê (?) | Knoblauch = Knoblich |
Kürbis = Khêrbßä | Kukuruz (Mais) = Kôkôrôz |
Knödel = Knepflê | küssen = schmôtzä |
Kübel = Khêbôl | Knopf, knöpfeln = Knoff, kneffä od. knefflä |
Krüppelig, Krüppel = krêplîg, Krîplêgä | Kohle = Khôlä |
Kuh, Kühe = Khwa, Khja | krepieren = värekä |
kritzeln = krêtzlä | Knäuel = Kniglê |
Kopftuch = Hâlstä | Kost = Kôst |
Kittel = Rok | Kröte = Krot |
Kot (Morast) = Trak (wie Dreck) | mit Kot spieln = traklä |
Kuchen = Khwachä | kosten = khoschtä |
kennen = khenä | klingen = klêngä |
kochen = khochä | kurz, kürzer = khârz, khêrzär |
(Kuchen)krumen = Krômlädä | krank, Krankheit = kronk, Kronkheit (nicht –hait) |
krumm = krôm | kalt, kälter, Kälte = khalt, kheltär, Kheltê |
Kappe = Khapä, Käppchen = Khâpälê | Knöpfe = Kneff |
Kritzelei = Krêtzlädä | Kehle = Khelä oder Krâgä, Kragen = Krâgä |
Knochen = Pei und Peinär | Krippe = Krêpfä |
L
lang, länger = long, lengär | Laib = Laib, Leib = Lîb |
leben = labä | lieben = ljabä |
link = lênk | Licht = Ljacht |
langsam = schtâd | laufen = schprêngä |
lärmen, Lärm = larmä, Larm | Laus, Läuse = Lûs, Lîs |
Lehrer = Lehrer | lernen, lehren = lehrä |
lesen = lesä und lehrä | Lügen, lügen = Ljagäs, ljagä |
Lauge = Laugä | lieber (etwas tun) = ljabär oder entär |
Loch, löchrig = Loch, lechärêg | Lust, lustig = Lôscht, lôschtêg |
Leintuch = Lintwach | Leinen/Leinwand = Twach |
löschen, leschä | lösen = lêsä |
laut = stârk | Leiter = Leitärä |
Löffel(n) = Lefôl, Leflä | (Kasten)Laden = Khêschtälâdä, laden = lâdä |
lassen, gelassen = loßä und lô, k`lßä und klô | Lied = Szêngädä |
liegen = lêgä | leiden = lidä |
läuten = litä | Leid = Leid |
Land = Lând | leicht, leichter = licht, lî(e)chtär |
Lieb, liebe, lieber = ljab, ljabê, ljabär | Länge = Lengê |
Luft = Lôft | Lamm = Schêflê |
Leute = Lit | lecken = schlackä |
Lumpen = Lômpä | Leibchen (Unterhemd) = Li(i)blê |
leuchten = ljachtä, schinä |
M
Maus, Mäuse, Mäuslein = Mûs, Mîs, Mîslê | Magd = Mâgd |
machen, gemacht = mâchä, kmâcht | mahlen, gemahlen = mâhlä, k`mâhlä |
mal, manchmal = môl, âls nämôl | Mann, Männer = Mân, Mânä |
man (kann) = mä (khân) | Mädchen, Mädelchen = Majtlê, klei Majtlê |
Maul (Mund) = Mûl | Maulhalten = Mûlhâltä, Zwahêbä (zuhalten?) |
Maulaffe = Mûlâf | Mauseloch = Mislêloch |
mit = mêt | Mauer = Wând |
Meter = Meter | März, Mai = Mârz, Mai |
Maria = Mâ(h)ri | Milch = Mêlch |
müde = mjad | Mulde = Maltä |
Magdalena = Mâdlê (?) | Mutter = Matär, besser Mwatär |
morgen, Morgen früh = morn, Morkä Frjai | messen = maßä |
müssen = masä oder mjan | mein, mir, mich = mi, mêr, mêch |
meine, meinen = minê, minä | mehr, mehrmals(ig) = mê, mêmôl (einmal = êmôl) |
meistens = zâlämêmôl | meinen (glauben) = meinä oder tankä (denken) |
Mühle = Mêhlî, Mehl = Mahl | Montag = Mentêg, Mittwoch = Mêtwochä |
Möhre = kalê Rjabä (gelbe Rüben) | Mist, misten = Mêscht, mêschtä |
melken = malchä | Mensch = Mantsch |
Mahde, mähen = Mâdä, majä | Markt = Mart |
Messer = Massär | mästen = meschtä |
Mond, Mondschein = Mond, Mondschin |
N
Nuss, Nüsse, Nussbaum = Nôß, Nêß, Nôßpam | nass, nässer = nâß, nâßär oder neßär |
Nässe = Nessê | Nein = Nei |
Name = Namä | Nase = Nâsä |
niemand = njamäs | nicht = nêt |
nie, niemals = nja, njanêt | neu, neuer, neue = nê, nêjä, nêj°e |
9,19,90 = nei(n), neinzehn, neinzîg | noch = nô |
nehmen = namä | nur = nôr |
Nacht = Nâcht | Nachmittag = Nomêtâg |
Nest, Nestlein = Nascht, Naschtlê | Nadel = Nodlä |
nicht = nit | Neujahr = Nêjohr |
Nudeln = Nudlä | neben = nabä |
Nachbar = Nâchpâr | Nagel = Nâgôl, Mz. Nêgôl |
Not = No(u)t | nimm = nêm |
Narr, närrisch = Nâr, narscht | nacheinander = noänandär |
Nackt = nâkêg |
O
(O = O ; Ö = Ö ; Ô = O(u) ; ö mit ^ö = dumpf)
oben = obä | ohne = ônê |
Ofen = Owä | Ort = Ort |
Ohr = Ohrä | oberhalb = obähâr |
Ostern = Oschtärä | Ochs(en) = Okßä, Öchslein = Ekßlê |
P
Pferd(e) = Roß, Ressär | Pflug = Pflwag |
Pfingsten = Fêngschtä | pfeifen = pfifä |
putzen = pôtzä | Polster(Pölsterchen) = Khêßê, Khêßälê |
Polsterüberzug = Khêßêzjachä | Pfeffer = Fafär |
Petersilie = Petärlê | Peitsche = Keislä |
Peitschenstiel = Keisläschtêl | Prüfung = Prifung |
plappern = plâpärä | predigen = pre(i)dêgä |
platzen = ußschpâltä | Platz, Plätzlein = Plâtz, Pletzlê |
Pfarrer = Fârär | Pfahl = Fohl |
Puppe = Popälê |
R
rot = rot | rein (sauber) = rei (ßuwär) |
richten = rêchtä | rechnen = rachnä |
Rechen, rechen = Rahä, rachä | Reindel (Gefäß) = Reindlê |
Rute = Rwatä | Ruhe, ruhen = Rwai, rwaiä |
rufen = rjafä | recht = racht |
rechts = rechts und rachts | reden = redä |
räumen = raumä | Rücken = Pôkôl (Buckel) |
Rad, Räder, Rädchen = Râd, Redär, Rêdlê | Ring = Rêng, Rê |
Roß, Rösser = Roß, Ressär, Reßlê | Rübe = Rjabä |
Rotz, rotzig = Rotz, rotzêg | rennen = ranä oder schprêngä |
Rauch, rauchen = Rauch, rauchä (? nicht Ruch, ruchä?)
Rinnen, geronnen = rênä, k`ronä | Rinde = Rêndä |
reifen, reif = zitêgä, zitêg | Rebe = Rabä(holz) |
reißen, gerissen = rißä, k`rêßä | rupfen = ropfä |
riechen = schmekä | Ruß, rußig = Rwaß, rwaßêg |
reiben, gerieben = riebä, k`rêbä | Reibeisen = Riebi(i)sä |
rumpeln = rômplä | Rumäne, rumänisch = Wâlâch, walachêsch |
rasieren, Rasiermesser = scharä, Scharmassär | |
Roggen = Rokä | Regen, regnen = Ragä, ragnä |
Rotlauf = Rotlaf | reinigen = reinêgä |
S
(S = S; Sch = Sch; Sz = ß)
Samstag = Szâmschtêg | sammeln = zamälasä |
saugen = ßûgä | sagen, gesagt = ßâgä, k`ßait |
sauer, saurer = ßûr, ßûrär | Sack, Säcke, Säckchen = Szâk, Szekär, Szeklê |
säen = ßaiä | schnaufen = schnufä |
Sand, sandig = Szând, ßândêg | saufen, gesoffen = ßufä, k`ßofä |
Salz, salzen = Szalz, ßalzä | Sauerteig = Hebê |
schon = schô | Sarg = Todätrog |
schreien = schriä, besser schre(i)lä | Sau = Szô oder Szelê |
schlucken = schlôkä | schön, schöner, schöne = schên, schênär, schênê |
schütten = schêtä | schinden = schêndä |
schütteln = schêtlä | Schinder = Schêndär |
sauber, sauberer = ßuwär, ßuwärär | Schule, Schulkinder = Schwal, Schwalkhêndär |
Schatten = Schâttä | schämen = schamä |
schlafen, Schlaf = schlôfä, Schlôf | schlagen, geschlagen = schlagä, k`schlâgä |
schicken = schêkä | schwach, schwächer = schwâch, schwechär |
Schnur = Schnwar | Schmer = Schmâr (was ist das?) |
Schere = Schîr (nicht Schar?) | Schaf, Schafe = Schôf, Schêf (Schêflî) |
Schaff(el) = Zôbär, Zîbôr | schöpfen = schepfä |
Schwein = Szô, Szî, Szêlê | Schweinerei = Szelädä, Schweinestall = Szêschtâl |
Scheune = Schîrä | (mit Fuß) schlagen = schtâmpfä, schtâmflä |
Schaufel = Schulä | Spaten = Krâbschulä |
schlecht = ljadärêg | Schande = Schônd |
Scherbe = Scharbä | schelten = schaltä |
Schläge = Schlê(i)g | Schnee, schneien = Schnei, schneä |
Schürze = Schurz oder Fêrtä | schwindeln, schwindlig = trêmlä, trêmlêg |
schnell = kschwênd | (sich) schlagen = schle(i)glä |
schlüpfen = schlôpfä | Schüssel, Schüsselchen = Schêßlä, Schêßälê |
Schlüssel = Schlêßôl | Schloß, Schlösser = Schloß, Schlessär |
Schlechter Kerl = Ljadärêgä Khailê | schälen, Schale = schîlä, Schêlädä |
Schopfen (Schuppen) = Schopfä, Schêpflê | stößig (Vieh) = schlêm |
Schweigen = schwigä oder Mûl hêbä | Schwanz, Schwänzchen = Schwanz, Schwenzlê |
sein = ßî | sitzen = ßétzä, hokä |
sehen = ßahä, lwagä | Sieb, sieben = Szêb, szêblä |
Sichel = Szêchlä | Sense = Szagädä |
Seife = Szeifê | singen (geistl./weltl. Lied) = ßêngä / tudlä |
Seite = Szitä | seihen = ßêchtä, Seihsieb = Szêchtê |
sorgen, Sorge = ßorgä (âchtkä), Szorgî | 6,16,60 = ßekß (ßekßê), ßschzehn, ßechzig |
7,17,70 = ßêbä (ßêbänê), ßibzehn, ßibzig | Stuhl, Stühlchen = Schtwal, Schtwalê |
Sonne = Szônä, Sonntag = Szôndêg | süß, süßer = ßjaß, ßjaßär |
suchen = ßwachä, gesucht = k`ßwacht | stark, stärker = schtârk, schterkär |
Stärke = Schterkê | Strick = Schtrêk |
streiten, Streit = schtritä, Schtrait | sperren = schpêrä |
spinnen, gesponnen = schpênä, k`schpônä | Spindel = Schpêndlä |
Spinnrocken = Khônklä (ähnlich Spinnrad?) | spielen, Spielzeug = schpêlä, Schpêlädä |
springen = schprêngä, kômpä (?) | Stunde = Schtônd |
Stange = Schtângä | Stock = Schtakä |
Stücke, Stücke = Schtôk, Schtêkär | Stückchen = Schtêklî |
Stift = Schtîf | Sünde, sündigen = Szênd, ßêndêgä |
Stern, Sterne = Schtarn, Schtarnä | Stiefel = Schtêwôl |
stinken, stinkig = schtênkä, schtênkêg | stoßen, gestoßen = schto(u)ßä, kschtoßä |
Stall = schtâl | Span, Späne = Schpên, Schpendlê |
spucken, Speichel = schpejä, Schpejädä | spotten, Spott = schpotä, schpetlä, Schpot |
Stroh = Schtrau | Strohhut = Schtrauhwat |
Strohsack = Schtraußâk | stehlen, gestohlen = schtalä, k`schtolä |
stellen, gestellt = schtêla, k`schtelt | Stein, steinig = Schtei (Mz. Schteinär), schteinêg |
steigen, gestiegen = kajßä, kajßt (?) | sperren, gesperrt = schpêrä, kschpêrt |
spalten = schpâltä | Stiglitz = Schtiglitz |
strecken = schtrekä | Stachelbeeren = krusê Perä |
sterben, gestorben = schtarbä, kschtorbä | Suppe = Szôpä |
Spule, spulen = Schpwalä, schpwâlä | spülen = ußschwankä |
spitz = schpîtz | scheinen = schinä |
stechen = schtachä | stecken = schtekä |
Stadt = Schtât | Spiegel = Schpjagôl |
spalten, Spalt = schpâltä, Schpâltädä | sprechen, Sprache = redä, Zôngä (auch Zônkä) |
sieden = ßjadä | Silber = Szêlbär |
schießen, geschossen = schjaßä, k`schoßä | Schwester = Schweschtär |
Sommer = Szômär | schlachten = schlâchtä |
Schwär = Eißä (Maßeinheit?) | spüren = schpîrä |
schreiben, geschrieben = schrîbä, k`schrêbä | Schrift = Schrêft oder Schribädä |
Stube = Schtôbä | Samen = Szômä |
Schucken = schlô (eher û)kä | Schuster = Schuster |
T
tot, Tod = tot, To(u)d | Tür, Türlein = Têrä, Têrlê, Tor = To(u)r |
Tuch = Twach, Kopftuch = Hâlstä | Tanz, tanzen = Tânz, tânzä |
träumen, Traum = tramä, Tram | tun, getan = twa, ktô |
treten = tratä, traplä | Teig = Teig |
Tritt = Tratädä | Teller = Tallär |
tnken, (ein)tauchen = tônkä | Topf, Töpflein = Hâwä, Hawälê (österr. „Häfel“) |
Tornister = Tânêschtär | treffen = trefä |
Teufel, Teuflein = Tewôl, Tewälê | Topfen = Khwakhês (Quarkkäse?) |
Tabak = Tubôk | Tanne = Krißpam |
trocken, trocknen = têr, têrä | Tasche = Tâsche |
traurig = trurêg | Taschentuch = Hâlstälê |
Taufpate = Kotê (?) | trauern = trurä |
taufen = t°afä | Tante = P°aslê |
Tropfen, tropfen = Tropfä, trepflä | Tröpflein = Trepflê |
töten = totschlâgä, totmâchä | Teich = Rêtzê (?) |
Trauben = Tr°iblî | tauschen = tuschä, tuschlä |
trinken, getrunken = trênkä, K`trônkä | Trinkwasser = Trênkwâssär |
tollwütig, toll = wjatêg | trösten = treschtä |
teilen, Teil = teilä, Teil | tief, tiefer = tjaf, tjafär |
Tisch = Têsch | Tag, Tage = Tâg, Têg |
Tränken = trankä | Tüchlein = Tjachlê |
U
(dumpf, in Richtung o ausgesprochen, ü ist meist ê)
und = ôn, ônd | unten = ôndä |
über = êbär | Unterhose = Kâtjä |
um = ôm | unter = ôndär |
umwerfen = ômkhejä | umstoßen = ômschtoßä |
umbringen = totmachä | Uhr = Schtônd |
Ungar, ungarisch = Ôngär, ôngärêsch | uns, unser = ôns, ônsär |
überall = êbärâl |
V
von, vor, vorne = vô, vor, vornä | Vogel = Vegôl, Vögel = Vegälê, Vöglein = klei V. |
Vater = Vâtär | viel = viel |
vielerlei = vielfêrêg | vielmal = vielmôl |
vielleicht = klâb, hatwên (?) | Vieh = Vja |
Vielesser, Vielfraß = Fraßlê, Vielfrâß | Vormittag = Vormêtâg |
Verlobung = Hândschtreit (?) | vorgestern = vorkeschrär |
Voriges Jahr = Vôrämj°or | verenden = värekä |
verkaufen = väkhafä | verlieren = väljarä |
vergessen = väkaßä, väkêßä | verderben, verdorben = väterbä, vätorbä |
verwundern = väwôndärä | 4, 14, 40 = vjar /vjarê, vierzehn, vierzig (?) |
Veronika = Frênä (?) | verbrennen = väpranä |
vernarren (?) = vänârä |
W
wachen, gewacht = wâchä, k`wâcht | Wasser = Wâssär |
Wald = Wâld | warm, wärmer = wârm, wermär |
warum = wôrôm | wann = wan, wên, weil (?) |
waschen, gewaschen = waschä, k`waschä | Wäsche = Wesch |
Wachs = Wâks | wachsen, gewachsen = wâksä, kwâkßä |
Wagen, Wägelchen = Wâgä, Wâgälê | Waschlappen = Waschlômpä |
Waschtrog = M(w)altä | Walach, walachisch = Wâlâch, wâlächêsch |
was = wâs | was für ein = wâsfîrêg |
wessen (wem seins?) = wam ßi | wer, wen, wem = wâr, wâr (wan), wam |
wo, wohin = wô, wôhê | Woche, Wochentag = Wôchä, Wôchätâg |
Wiege, wiegen = Wâglä, wâglä | werfen = warfä, warflä |
wünschen, gewünscht = wênschä, k`wônschä | Wort, Wörtlein = Wort, Wertlê |
Weile = Wilä | Willen, wollen = Wêlä, wêlä |
Weise = Rjad (?) | Weizen = Frôcht, Weizenbrot = Frôchtprot |
Wein = W°i | weinen, geweint = hilä, khilt |
Welt = Walt | Weingarten = Rabä |
weiß, weißer = wiß, wißär | Weichsel = Wjakßlä |
wild, wêld | wilde Äpfel = Holzepfôl |
weben, Weber = wabä, Wabär | Webstuhl = Wabschtwâl |
Werg = Warg | Wolf = Wolf |
Wind, windig = Wênd, wêndêg | Winter = Wêntär |
Weidenbaum = Wêdäpam | welcher, welche, welches = welä, welê, w°êl |
wissen = wêßä | weißeln (Wand anstreichen) = wißklä |
Weißmachbürste (Wandpinsel) = Panzôl, Panslê | |
Wolke, wolkig = Wolkä, wolkêg | Weihnachten = Winachtä |
wenig, weniger = wenêg, wenêgär | wie, wieviel = wja, wjaviel |
Wunder, wundern = Wôndär, wôndärä | wechseln = wakßlä |
Weintrauben = Trieblê | weit, weiter = wit, wittär |
Wurm, Würmer = Wôrm, Wêrmär | Wärme, wärmen = Wermê, wermä |
Windel = Wêndlä | Weste = Li(e)blê |
werfen = khejä | weg = wak |
Wetter = Watär | Weg = W°ag |
Wetterleuchten = Watärljachtä | wert = wart |
Weib, Weiber = Wieb, Wiebär | wegwerfen = wakkhejä |
weglaufen = wakschprêngä |
Z
zu = zô, zwa | zumachen = zwamâchä (zwakmôcht) |
zusperren = zwaschpêrä (zwakschpêrt) | zurück = zrôk |
Zaun = Hâg | Zwiebel = Z°êblä |
Zank, zanken = Zônk, zônkä | zittern = zêtärä |
Zwirn = Zwêrn | zupfen = zôpfä |
ziehen, gezogen = zjagä, kzogä | Zieche = Zjachä (was ist das?) |
Zwetschge = Zwatschkä | zünden, Zündholz = zêndä/zêndärlä, Zêndho(u)lz |
zeigen = zaigä | Ziege = Zigi oder Kaiß |
Zunge = Zôngä | zerreißen, zerrissen = värißä, väkrêßä |
verteilen = vätailä | Verbrechen = Väprachä |
Ziegel (Mauer-) = Zjagôl | Ziegel (Dach-) = Scharbä |
zudecken = zwatekä | zwicken = fatzä |
zwischen = zwêschä | Ziffern = Zêfärä |
10, 20 = zehn oder zehnê, zwânzêg | 2, 12 = zwei, zwelf oder zwelwê |
Zorn, zornig = Zorn, zornêg oder pês | zählen, zêlä |
zahlen = zâlä | Zehe = Ze(i)he, Fjaßlê |
Zahn, Zähne = Zân, Zan | zusammen = z(s)amä |
zusammenbrechen = zamäprachä | zusammentragen = zamäschleifä |
zum Trotz = z`leid, to(u)rôm a | Zigeuner(in) = Ziginär(ê), |
zigeunerisch = ziginärêsch | zweiter, zweite, zweites = zweitä, zweitê, zweit |
zwölfter, zwölfte, zwölftes = zwelftä, zwelftê, zwelft
zerlumpt = zotlêg | zeichnen = zeichnä |
zurecht = z`racht | zurecht machen = z`racht mâchä |
zerbrechen = väprachä | Zimmer = Schtôbä |
Zitzen = Têtlê | Zuber = Zôbär, Zêbär |
zu = kâr (gar) | zu groß = kâr kr°os |
Zahlen
1, 2, 3, 4, 5 = eins, zwei, trê, vjar (vjarê), fönf (fönfê)
6, 7, 8, 9, 10 = ßekß(ê), ßêbä(nê), âcht(ê), nain(ê), zehn(ê)
11, 12, 13, 14, 15 = elf (elwê), zwelf(zwelwê), treizehn(ê), vierzehn(ê), fônfzehn(ê)
16, 17, 18, 19, 20 = ßechzehn(ê), ßibzehn(ê), achzehn(ê), neinzehn(ê), zwânzig
21, 22, 23, 24, 25 = einônzwânzig, zweiônzwânzig, treiônzwânzig, virônzwânzig, fönfônzwânzig
26, 27, 28, 29, 30 = ßeksônzw-, ßibônzw-, achtônzw-, neinônzw-, treißig, usw.
40, 50, 60, 70, 80, 90 = vierzig, fönfzig, ßechzig, ßibzig, achzig, neinzig
bei 81, 82, usw. wird ein d eingefügt: einôndachzig, zweiôndachzig, usw.
100, 200 usw. = eihôndert, zweihôndert usw.
erster= erschtär, erschtê, erscht
zweiter = zweitä, zweitê, zweit
dritter = trêttä, trêttê, trêtt
vierter = virtä, virtê, virt
fünfter = f^önftä, f^önftê, f^önft, usw.
Grammatikübungen
ich bin = ich (oder i) pên du bist = tu pêsch
er, sie, es ist = °ar, ßê, °as êsch wir sind = mêr ßên
ihr seid = têr ßênd sie sind = ßê ßên
ich bin gewesen = ich (i) pên kßê du bist gewesen = tu pêsch kßê
er, sie, es ist gewesen = °ar, ßê, °as êsch kßê wir sind gewesen = mêr ßên kßê
ihr seid gewesen = têr ßênd kßê sie sind gewesen = ße ßên kßê
ich werde sein = ich (i) w°ar ßi (kêb) du wirst sein = tu wêrsch ßi (kêsch)
er, sie, es wird sein = °ar, ßî, °as wêrd ßi (kêt) wir werden sein = mêr warä ßi (kan)
ihr werdet sein = têr varäd ßi (kand) sie werden sein = ßi warä ßi (kan)
ich habe = ich (i) hân du hast = tu hesch
er, sie, es hat = °ar, ßê, °as hêt wir haben = mîr han
ihr habt = têr hand sie haben = ßê han
ich habe gehabt = ich (i) hân khâ du hast = tu hesch
er, sie es hat = °ar, ßê, °as het wir haben = mêr han
ihr habt = têr hand sie haben = ßê han
ich werde haben = ich (i) w°ar hâ du wirst haben = tu wêrsch hâ
er, sie, es wird haben = °ar, ßê, °as wêrd hâ wir werden = mîr warä hâ
ihr werded haben = têr waräd hâ sie werden haben = ße warä hâ
ich möchte (will) = ich (i) t°ed du möchtest = tu t°edsch
er, sie es möchte = °ar, ßê, °as t°ed wir möchten = mêr t°edä
ihr möchtet = têr t°edad sie möchten = ßê t°edä
ich wäre = ich (i) w°er ich hätte = ich (i) hat
du wärst = tu wersch du hättest = tu hatsch
er, sie es wäre = °ar, ßê, °as wêr er sie es hätte = °ar, ßê, °as hat
wir wären = mîr wêrä wir hätten = mîr hatä
ihr wäret = têr v°eräd ihr hättet = têr hatät
sie wären = ßê w°erä sie hätten = ßê hatä
der, die das = tä, t, s
der Mann = tä Mân, die Frau = t Frau, das Kind = s Khênd
Mehrzahl: t Mânä, t Frauä, t Khêndär
ein, eine, ein = nä
ein Mann = nä Mân, eine Frau = nä Frau, ein Kind = nä Khênd
ich, du, er/sie/es, wir, ihr, sie = ich (i), tu, °ar, ßê, °as, mêr, têr, ßê
dieser, diese, dieses = t°ar, tja, t°es
jener, jene, jenes = ßalä, ßalê, ßal
welcher, welche, welches = welä, welê, wel
dieser Hund = t°ar Hônd diese Katze = tja Khâtz
dieses Kalb = tês Khâlb (Mz: tja) jener Bub = ßalä Pwa(b)
jenes Mädchen = ßal Majtlê jene Kuh = ßalê Khwa
ich bin ein Schulbub = ich (i) pên nä Schwalpwa(b)
du bist ein Schuster = tu pesch nä Schuster
er ist ein Weber = °ar êsch nä Wabär
sie ist eine alte Frau = ßê êsch nä âltê Frau
es ist ein Mädchen = °as êsch nä Majtlê
wir sind Kinder = mêr ßên Khêndär
ihr seid Männer = têr ßênd Mânä
sie sind Lehrer = ßê ßên Lehrer
ich bin im Garten gewesen = ich pên êm Kârtä kßê
du bist in der Schule gewesen = tu pêsch în dä Schwal kßê
er, sie, es ist im Wald gewesen = °ar, ßê, °as êsch êm Wald kßê
wir sind daheim gewesen = mêr ßên tähaim kßê
ihr seid auf dem Markt gewesen = têr ßênd ôf äm Mart kßê
sie sind im Hofe gewesen = ßî ßên êm Hof kßî
ich werde morgen dort sein = ich w°ar morn têt ßi; besser: ich kêb morn têt
du wirst heute noch hier sein = tu wêrsch nô hêt to ßi; besser: tu kêsch nô hêt to
er, sie, es wird im Garten sein = °ar, ßê, °as wêrd êm Kârtä ßi; besser: °ar, ßê, °as kêt im Kârtä
wir werden auf der Gasse sein = mêr warä ôf tä Kaß ßi; besser: mêr kan ôf tä Kaß
ihr werdet im Hause sein = têr waräd êm Hûs ßi; besser: têr kand êm Hûs
sie werden drinnen sein = ße warä tênä ßi; besser: ßi kan tênä
ich habe ein Buch = ich hân nä Pwach
du hast ein Büchlein = tu hesch nä Pjachlê
er, sie es hat eine Feder = °ar, ßê, °as het nä Feder
wir haben ein Messer = mêr han nä Massär
ihr habt eine Schere = têr hand nä Scher
sie haben ein Huhn = ßê han nä Hwan
ich habe ein Pferd gehabt = i hân nä Roß khâ
du hast = tu hesch, er, sie, es hat = °ar, ßê, °as het
wir haben = mêr han, ihr habt = têr hand, sie haben = ßê han
ich werde eine Kuh haben = i war nä Khwa hâ
du wirst = tu wersch, er, sie es wird = °ar, ßê, °as wird
wir werden = mêr warä, ihr werdet = têr waräd, sie werden = ßê warä
>>> dies wird auch mit kriegen (bekommen) = „krjagä“ ausgedrückt,
z.B.: i krjag nä Khwa, tu krjagsch ., °ar, ßê, °as krjagt ..., mêr krjagä ..., têr krjagäd ., ?ê krjagä .
Text
„Ich hân nä Kartlê, ên ßaläm scht°en vilê sch°enê Majä. T Majä hân ê schtârk karn. Âllê Täg kong i êns Kartlê. I pên tä kânzä Tâg toßä. Mêr schâdet nit nêt. I twa mi Schtrauhwat uf. Tenô schâdet mer t Zônä nêt. Hesch tu nä Kârtä? Was êsch trên?“
„Ich hân nä schenä krose Kârtä, âbär ich ßetz entär Krut, Z°êblä, Ponä, Kômärä, Peterlê ôn kalê Rjabä wja Majä.“
Übersetzung: „Ich habe ein Gärtlein, in dem stehen viele schöne Blumen. Die Blumen habe ich stark gerne. Alle Tage gehe ich ins Gärtlein. Ich bin den ganzen Tag draußen. Mir schadet nichts. Ich tue meinen Strohhut auf und dann schadet mir die Sonne nicht. Hast Du einen Garten? Was ist drin?“
„Ich habe einen schönen großen Garten, aber ich setze lieber Kraut, Zwiebel, Bohnen, Gurken, Petersilie und gelbe Rüben als Blumen.“
Grußformen
Kotä Morkä / Kwatä Tâg / Kwatê Nacht / Kotä n´Obä / Kot half e(i)ch / Kot phjat ech
(Kotä, kotê oder kwatä und kwatê ist gleich gebräuchlich)
Noch etwas Grammatik (Fälle)
kommen = (ich) khôm, (tu / tä) khômsch, (°ar, ßê, °as) khômt,
(mêr / mä) khômä, (têr / tä) khômäd, (ßê) khômä
gehen = kong, k°osch, kôt, k°en, kend, k°en
schlafen = schlof, schl°ofsch, schl°oft, schl°ofä, schl°ofäd, schl°ofä
essen = êß, êßê(î)sch, êßt, aßä, aßäd, aßä
trinken = trênk, trênksch, trênkt, trênkä, trênkäd, trênkä
lachen = lâch, lâchsch, lâcht, lâchä, lâchäd, lâchä
weinen = h°il, h°ilsch, h°ilt, hilä, hiläd, hilä
beten = pat, patêsch, patät, patä, patäd, patä
rufen = rjaf, rjafsch, rjaft, rjafä, rjafäd, rjafä
schreien = schr°e(i), schr°esch, schr°et, schreä, schreäd, schreä
lärmen = larm, larmsch, larmt, larmä, larmäd, larmä
laufen = schprêng, schprêngsch, schprêngt, schprêngä, schrprêngäd, schprêngä
schreiben = schrib, schribsch, schribt, schribä, schribäd, schribä
singen = ßêng, ßêngsch, ßêngt, ßêngä, ßêngäd, ßêngä
träumen = tram, tramsch, tramt, tramä, tramäd, tramä
wachen = wâch, wâchsch, wâcht (wächt?), wâchä, wachäd, wâchä
wachsen = wâkß, wâkßêsch, wâkßt, wâkßä, wâkßäd, wâkßä
messen = maß, maßêsch, maßt, maßä, maßäd, maßä
wissen = weiß, weisch, weiß, wêßä, wêßäd, wêßä
sterben = schtêrb, schtêrbsch, schtêrbt, schtarbä, schtarbäd, schtarbä
rechnen = rachnä, rachnêsch, rachnät, rachnä, rachnäd, rachnä
zeichnen = zaichnä, zaichnêsch, zaichnät, zeichnä, zeichnäd, zeichnä
ziehen = zjag, zjagsch, zjagt, zjagä, zjagäd, zjagä
stoßen = scht°oß, schtoßêsch, scht°oßt, scht°oßä, scht°oßäd, scht°oßä
frieren = frjar, frjarsch, frjart, frjarä, frjaräd, frjarä
streiten = schtrit, schtritêsch, schtrität, schtritä, schtritäd, schtritä
komm herein = khôm inê, khômsch inê, khômt inê, khômä inê, khômäd inê, khômä inê
geh´ hinaus = kong ußê, k°osch ußê, kot ußê, kên ußê, kend ußê, kên ußi
schlaf ein = schlôf °î, schlôfsch °î, schlôft °î, schlôfä °î, schlôfäd °î, schlôfä °î
trink aus = trênk uß, trênksch uß, trênkt uß, trênkä uß, trênkäd uß, trênkä uß
auslachen / lach aus = lâch âb, lâchsch âb, lâcht âb, lâchä âb, lâchäd âb, lâchä âb
zerreißen = väriß, värißêsch, värißt, värißä, värißäd, värißä
herum = rôm, hinweg = wak, hin = hê, her (holen) = tohê (holä), zusammen(tragen) = zamä
Fragen und Antworten
Wôhê k°osch? Ich (I) kong ên t Schwal.
Wô pêsch kßê? I pên ôf äm Mart kßê.
Wârôm hilsch? Minê M(w)atär het mê kschlâgä.
Wâs mâchsch? I schpâlt t°es Holz.
Vô wô kômsch? Vô mim Krosvâtär.
Wâs hesch kmâcht? I hân âchtkê ôf t Schêf.
War het kschoßä? Tä Jagär vôm ôndäschtêg Schloß (Degenfeld-Schloß).
Was êß êsch? Trôktê P°onä mêt Krut.
Wâs hesch khêrt? I han khêrt, morn väkhâft mär Holz.
Wâs wêrsch morn schâfä? Morn kong ê Holzkhafä, êbär mä han scho nôr wenig.
Weisch tu wja âlt tä pêsch? Ôm 20. Mai kêb ê 14 Johr.
Wan kosch haim? Wen ê tês Hai zamäkrachnät hân.
Wen khômt ti Vatär? Mi Vâtär khômt hêt nêt haim.
Wam traisch zô aßä? Jôscht êm trâg ê zô aßä.
Hand är Kans (Gänse)? Mä han ßêbä Kans.
Au Antä ôn Hjanär? Antä hamär vjarê ôn Hjanär zwelwê.
Hesch trônkä Wi? I han nämôl kâr viel k`trônkä.
Esch ti Vatär tähaim? Nei, är êsch no vorkeschtär fort in Bistritz.
War het tär kh°aft ßal schên Pwach? Tes Pwach het mär mi Paslê kh°aft zö Winachtä,
s êsch schtârk schên.
Kosch Szôndêg ên t Kherch? Ich ted karn ko, âbär i târf no nêt toßä lafä.
Schpirsch tê jetz sch°o pessär? Ja, ßêdär âs i pên kßê pim Doktor.
Wan khômädär haim? Khân ßi nôr morn.
Vô wô handär tja schenê Majä? Ônsärä Hânsê het ßê kholt.
Het ti Krosvâtär ßalê zwei schenê Ressär n°o? Nei, ä het ßê väkh°aft ôm vorêgä Krosämart (Jahrmarkt (großer Markt?)).
Pêsch kli schtêll? Nei, i khân nêt.
„Rotkäppchen“
Ein Märchen
S´ êsch kßê nämol nä kwat klai Majtlê, ßal han âlê Lit karn kha. Zâlä karner hets ßi Krosmatär kha ân ßê het am kh°aft nä rotê Khapä, ôn tarôm han`s âlê Lit „Rotkhâpälê“ khaiße.
Nämol het ße Matär (Mwatär) Pro(u)t ôn Khwachä k`pachä ôn ßê het am kßait: „Rotkhâpälê, tine Krosmatär êsch krönk, tä ßolsch hê k°o, tä trajsch är nä Schtok Khwachä ôn nä Klâs v°ol W°i, âbär kêb âcht, kong sch°en êbärôl of äm Wag, nêt âs te väljarsch tê êm Wâld. Wen tä inêk°osch, krüß sch°en“. – „Ja, ja Matär, nêt ferchäd, ich kêb scho âcht.“
W°il `s êsch êm Wâld kßê îsch tä Wolf khomä. E het kßait: „Wôhê kosch Rotkhâpälê ßo frjai, kwatä Morkä!“ S´ Majtlê êsch nêt väschrokä ôn s het kßait: „I kong zu minê Krosmatär, ßê êsch kronk, i trâg änä Khwachä on W°i.“ – Wo wohnt ßê?“ – „T°et êm Wâld, wô ßalê tr°e krosê Peimär schto, t°et êsch êrä Hislê.“ – „Rotkhâpälê, jwag nômä (nur) wjanêgê schenê Majä ßên to, wêlsch nêt lasä ôn tinä Krosmatär trâgä?“ – „I lês ôn trâg änä, ßî wêrd ßê frajä.“
Pis s Rotkhâpälê het Majä klasä, êsch tä Wolf zô dä Krosmatär kongä ôn â het ´t âltê Frau kfraßä, e het êrä Kwând aklegt ôn êsch êns Pet klagä ôn het kwartät ôfs Rotkhâpälê.
S´ Khênd esch khômä, s esch inêkongä ôn s het kmaint ßinê Krosmatär wêr êm Pet, âbär s het nêt khenä tankä, wôrôm êsch ßi Krosmatär ßo wôndäleg ôn s het kfrogt:
„Krosmatär, wôrôm hesch ßo krosê Ohrä?“ – „I ßol tê peßär hêrä!“ –
„Wôrôm hesch ßo krosî Augä?“ – „I ßol tê peßär ßê!“ –
„Wôrôm hesch ßo nä kros M°ul?“ – „I ßol tê peßär fraßä khenä!“
Ôn wja âs ße het tes kßait, êsch ßê vom Pet âbêkômpt ôn het s ârm Rotkhâpälêkfraß â.
Jetz êsch er kwat ßat kßê, er êsch wêdär nêdärklagä, êsch i`klofä ôn het kschnârcht.
No nä Wilä êsch tä Jagär tetâmê kongä, e het ktankt e ßol lwagä, wâs mâcht t âltê Frau. Will e het te Wolf kßê êm Pet, het är än welä toschjaßä, âbär e hets toch net kmâcht, e het nä kros Massär knomä ôn e het mêt ßaläm t Wolf ßi Puch ufkschnêtä. Wja het er ßê kwôndärät, will e het kße, âs Rotkhâpälê on ßi Krosmatär ßên ußêkhoma. Jetz han sê âlê kfreit. Szalä ljadärêgä Khaib êsch värekt.
Gebet eines Kindes
„Ich pên klei, mi Harz êsch rei, njamäs ßol trên wohnä, nor tä Himôlvatär nälei! – Amen“
Abschließende Gedanken von Pfarrer Andreas Weniger aus 1951:
„Schule: Im Jahre 1900 (?) wurde ein Klassenzimmer gebaut, der Schulbetrieb wurde dann von Lehrer Friedrich Reschner, einem Bistritzer, geordnet, aber er hatte manchmal 100 und mehr Schulkinder.
Sprache: Man verwundert sich, daß die Leute nicht oder nur schwach deutsch können. Ist es ein Wunder? Sie hören außerhalb der Schule und Kirche nie ein deutsches Wort. Dass sie sich „Deutsche“ nennen, bedingt die Religion, die dort als der „deutsche Glaube“ genannt wird, im Gegensatz zum „reformierten, ungarischen Glauben“. Selbst einer der kaum ein Wort deutsch kann, behauptet stolz, er sei „nemet“ oder „titsch“.
Sie haben viel Spott und Verfolgung ertragen müssen und wollten sie bestehen, mussten sie sich der Umgebung anpassen.
Tekendorf, im Februar 1951 ^ Andreas Weniger, Pfarrer“
Hinweis: Ich habe Kontakt mit Sprachwissenschaftler der Uni Freiburg/Breisgau, die mir mitteilten, dass insbesondere die Lautschreibung dieses „Weniger-Wörterbuches“ nicht wissenschaftlich sei und neu überarbeitet werden müsse. Dies werde ich, wahrscheinlich, unter ihrer Anleitung vornehmen (müssen) und wird (auch) einige Zeit in Anspruch nehmen!
Traun, im September 2003 Erich Hotz
Zweiter Abschnitt:
Weitere Beiträge
Das Hadader - Alemanisch (Auszug eines Beitrages des Sprachforschers Helmut Protze aus 1959):
„Hadad ist im 18. Jahrhundert (1750/51) hauptsächlich von Baden-Durlachern (ca. 30 Familien), also alemanisch begründet worden.
Die nächsten deutschen Siedlungen in der Umgebung Hadads der katholischen, sogenannten Sathmarer Schwaben nordwestlich sind schon am Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet worden.
Andere süddeutsche aber evangelische Auswanderer, vor allem aus Baden-Durlach, kamen seit dem 18. Jahrhundert (ab 1737) auch in den durch Seuchen und Kriege stark entvölkerten Unterwald, in den Mühlbacher-Brooser Raum. Dort sind sie aber (sprachlich) allesamt versächsischt, es sind kaum Spuren der Sprache dort erhalten geblieben.
Dies im Gegensatz zu Hadad, das eine alemanisch-deutsch-evangelische Enklave inmitten starker ungarisch-rumänischer Bevölkerungsteile ist. Auch im Dorf selbst haben die Deutschen nicht die Majorität. Von den rund 2000 Einwohnern, die Hadad heute (1959?, das kann nicht sein, muss etwa 1937 gewesen sein, Protze hat alte Daten verwendet) aufweist, sind ca. 1.200 Ungarn, ca. 700 Deutsche und ca. 100 Rumänen (sowie einige Zigeuner).
Die Hauptbeschäftigung nimmt die Landwirtschaft ein, während die ersten deutschen Kolonisten größtenteils Handwerker (z.B Leinenweber, Schlosser, Schmied) waren. Im Ort ist ein Wochenmarkt, der auch von der Umgebung besucht wird. Einmal im Monat findet auch ein „Jahrmarkt“ statt.
Von den beiden Kirchen ist eine reformiert, die andere evangelisch A.B. (die seit 1871 direkt von der Landeskirche Hermannstadt betreut wird).
In den Schulen wird rumänisch, ungarisch und deutsch gelehrt. Ab Klasse 5-7 kommen die deutschen Kinder in die ungarische Schule. Die deutsche Minderheit wird „geführt“ von einem Pfarrer und einem Lehrer.
Erst nach vielstundenlanger Eisenbahn- oder Autobusfahrt gelangt man ins Bistritzer bzw. siebenbürgische deutsche Siedlungsgebiet.
In dieser Abgeschiedenheit haben sich in der deutschen Mundart von Hadad alle primären Merkmale des Alemanischen sehr deutlich erhalten. Manches mag bei aller Beharrlichkeit des Altüberlieferten in die alemanische Mundart von Hadad auch von dem jeweils amtierenden sächsischen Pfarrer, also vor allem moselfränkische Umgangssprache hineingetragen worden sein. Im ganzen gesehen ist das nicht so viel gewesen, denn die von oben eindringende Sprache berührte den einheimnischen Bauern nur gelegentlich. Es handelte sich zunächst um einen situationsgebundenen Wechsel: Im Haus und Hof galt die alemanisch gesprochene Mundart, dem sächsischen Pfarrer (oder Lehrer) gegenüber ein abgefärbtes sächsisch (moselfränkisch) und ein hochdeutsch gefärbtes Alemanisch.“
(Es folgen in der Abhandlung einige Satzbeispiele, hadaderisch im Gegensatz zu sächsisch, Hermannstädter kucheldeutsch und landlerisch des Hermannstädter Bezirkes (Neppendorf, Großau und Großpold), die jedoch (vorläufig) in diesem Zusammenhang vermeidbar sind.)
(Meine Irritation dabei ist, dass ein nicht unerheblicher Teil meiner Hadader Landsleute (etwa sechs Familien, die sich aber stark entwickelten, z.B. die Löschers, die Branners, die Edlers und die Majers) aus den österreichischen Erbländern (Oberösterreich, Steiermark und Kärnten) stammen und etwa 1780, über den Umweg Iklad im Pester Bergland, nach Hadad kamen. Es müssen die Spuren des „österr. Dialekts“ also auch erkennbar sein – davon berichten aber weder Protze, noch Matt-Willmatt noch andere Sprachforscher! Wie ich auch kaum glauben kann, dass ungarische Einflüsse nicht vorhanden wären!)
Erich Hotz
Dritter Abschnitt:
Einige vergleichende Wortbeispiele aus dem alemanischen „Hotzenwald“ – von Hubert Matt-Willmatt
(Der „Hotzenwald“ ist ein Gebiet im Südosten des Schwarzwald, ist allerdings nicht das Auszugsgebiet der Hadader aus dem „Markgräflerland“, dieses liegt davon westlich angrenzend!):
blühen = blüeihi vor sich hinsingen = dudle
früh = früeih Schürze = Fürtuch
Kartoffel = grumbire Hahn = Güggel
springen, hüpfen = gumpen bekommen = kchriege
schauen = luege Zeit = Zit
aufstehen = ufstoh, usw.!
(Es ist also eine gewisse Ähnlichkeit vorhanden!)
Vo wo sen Titsche em Kriegsdorf komme?
Titsche, wenn se sen tahe komme, sen se vo Österreich, Bayerland un vo Schweiz komme. Te Baron het se tahe holt.
Eine esch Schmied se, sonder esch Weber se, sonder esch Wagner se, sonder esch Schneider se. Te Baron het se tahe holt, ko schaffe.
Tano1 se sen to a plipt, han se hirotet, han Kander ka, un no sen to plipt fir allewil.
1) alsdann, danach
(Claus Stephani, Volkserzählungen aus dem Oascher und Sathmarer Land / TAL DER STUMMEN GEIGEN)
Schaffes1 beim Baron
Esch se to nemol ne Baron, tano e het to Litner2, as se solle trei Tag em ne Woche fer em schaffe. Sale wel as esch net gange, sale han se schlet, wenn se han emol fehlt.
Tano no em 1848, wenn esch wors Freiheit, samso3 han se kiakt ehre Fald4. Tano han alle gnotzt si Fald.
Te baron esch samos fortgange of Zillenmarkt.
1) Fronarbeit
2) Leute
3) dann
4) Feld
Te Baron un si Pokular1
Te Baron het gwettet met andere Baroner, as ar het ne soneg Pokular, well as liagt net om nit ke Gald2. Tano em anderer Baron si Maitle3 esch fortgange zum Pakular un het em sait, as losts as, e soll mache met em, was er wellt, nomer a soll em ke4 ne schen schwarz Schäfle. Tano e hets lo5, as so nehme sal schwarz Schäfle.
Tano te Pokular het abesteckt ne Stacke6, on het met em Stacke redet, ja, wenn as e hat met si Herr rede. So het ers welle versuche, as ja soll er em si Herr sage, as wo esch sal schwarz Schäfle . Tano het sal sait em Stacke, as ne Wolf hets forttrait7. Tano het tankt8, as e kennts net so sage, aber te Baron hebt en met em Liages9. Zweitemol het er sal liagt em Stacke, as sal schwarz Schäfle esch verreckt. Tes Liagede het em a net gfalle. E het zum drittemol probjalnet, tano e het sait Wohres. E het sait, as e het heke Schäfle em Maitle, aber Maitle het lo, as e soll mache met em, was as ar wellt. Tano e het seh, as esch besser, Wohres sage.
No salem esch ar fortgabge zu si Herr. Wenn sie Herr het en seh, het ar en frogt, as was esch te Fehler. Te Pokular het sait, as esch groß Fehler, aber e het heke10 sal schwarz Schäfle em ne andere Baron si Maitle, aber`s het lo, as soll mache met em, was as ar wellt. Tes Maitle esch em salem Baron si se, met welem as em te Pokular si Herr het gwettet. Tano te Pokular het net liagt. Später, wenn se han em te Baron si Denkmal mocht in Zillenmarkt, han se fer si Pokular nabe11 si Herr aa macht ne Denkmal.